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Adolf Dittrich, Christian Scharfetter (Hrsg.) Ethnopsychotherapie. Psychotherapie mittels außergewöhnlicher Bewußtseinszustände in westlichen und indigenen Kulturen. Stuttgart, 1987 277 Seiten, kartoniert Ferdinand Enke Verlag Verlag Preis: 48,00 DM |
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* * * Das Buch behandelt Heilungsverfahren, besonders Psychotherapieformen verschiedener Kulturen. Es beschäftigt sich also mit einem speziellen Teil der interkulturell vergleichenden, transkulturellen Psychiatrie und Psychologie.Eine solche Ethnosychotherapie-Forschung kann unter verschiedenen Gesichtspunkten angegangen werden. Einmal ist es möglich, ausgehend von den heutigen westlichen Psychotherapieformen verwandte Erscheinungen in indigenen Kulturen zu suchen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten näher herauszuarbeiten. Der umgekehrte Weg besteht darin, von indigenen Heilverfahren auszugehen und danach analoge westliche Psychotherapieformen zu betrachten. Beide Ansätze dürften sich überschneidende, aber nicht identische Ergebnisse liefern. In diesem Buch wird der zweite, eher ungewöhnliche Weg gewählt, weil wir der Ansicht sind, daß der so erzeugte 'Verfremdungseffekt' zu neuen, fruchtbaren Fragestellungen der westlichen Psychtherapieforschung beitragen könnte.Schon ein oberflächlicher Blick auf indigene Heilverfahren ... zeigt, daß solche Verfahren in der Regel mit speziellen Bewußtseinszuständen einhergehen. Solche Bewußtseinszustände werden in der westlichen Kultur unter verschiedenen Bezeichnungen abgehandelt. Sie reichen von Trance, Ekstase, Besessenheit, Monoideismus, Hysterie usw. bis hin zu heute eher gebräuchlichen wie außergewöhnliche Bewußtseinszustände(ABZ) oder veränderte Wachbewußtseinszustände (VWB).Im ersten Teil des Buches werden Grundlagen dargestellt. Es wird zunächst eine Übersicht über wichtigere Verfahren zur Auslösung von veränderten Bewußtseinszuständen gegeben. Danach wird die Frage behandelt, ob ABZ unabhängig von der Art ihrer Entstehung im Kern etwas Invariantes gemeinsam haben und wie dieses im Einzelnen aussieht. Bedingungsspezifische Phänomene und die Modifikation von ABZ durch kulturelle Faktoren werden erwähnt.Im zweiten Teil werden Beispiele für indigene Heilbehandlungen mittels ABZ und die ihnen zugrundeliegenden Krankheitskonzepte gegeben. Geographisch umfaßt die Spannweite indigene Kulturen auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, in der Karibik, in Äquatorial-Westafrika und in Asien. Eingebettet in die jeweiligen indigenen Heilrituale wird die Verwendung von 'heiligen Pflanzen', Meditation, Yoga, Hypnose, 'Reizüberflutung' sowie weitere Techniken zur Auslösung von ABZ betrachtet.Der dritte Teil beschäftigt sich schließlich mit der Verwendung von ABZ in der westlichen Psychotherapie. Diskutiert wird zunächst der Gebrauch von Halluzinogenen in der psycholytischen und psychedelischen Therapie. Danach werden Psychotherapieformen angesprochen, bei denen Reizentzug im weitesten Sinne eine Rolle spielt. Hierher gehören diejenigen durch 'herabgesetzte Umweltsimulation', autohypnotische Verfahren wie Meditationstechniken und das Katathyme Bilderleben wie auch manche Formen der Heterohypnose. Die Entstehung einer westlichen Psychotherapieform aus einem indigenen Verfahren wird besonders deutlich im Kapitel über die Verwendung von Reizüberflutung.(aus Vorwort und Einführung)* * * Inhaltsverzeichnis
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