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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie
Die Frage des
Monats
Januar 1999
März 1999



Die Frage des Monats Februar 1999 lautete:

Hatten Sie jemals Erleuchtungs- oder Gipfelerfahrungen?
Hat diese Erfahrung Sie verändert?


Auf diese Frage gingen 32 Antworten ein. Herzlichen Dank
für Ihre Beteiligung und Ihren Mut, auch ungewöhnliche Erlebnisse mitzuteilen.

Friedhelm Pielage



ja!

8.2.99, anonym (-)


Wenn ich die "Erinnerung" an meinen Tod durch Ertrinken (in meinem 7. Lebensjahr) im Jahre 1997 während meines Urlaubsaufenthaltes auf Malta als solche Gipfelerfahrung betrachten möchte, ja, dann hatte ich eine. Ich erinnerte mich zum ersten Mal, was in der Zeitspanne zwischen meinem Untergang im Wasser und meines Erwachens auf der Wiese passierte. Ich hatte das typische Erleben einer Nahtodeserfahrung, nur ohne Tunnel. Ein lieber Verwandter erwartete mich vor dem lichten Paradies und gab mir u.a. zu verstehen, daß ich noch nicht dran bin und zurückgehen muß, weil ich noch einige Aufgaben zu erledigen habe. Einen kleinen Einblick durfte ich noch in das "Paradies" erhaschen, bevor ich zack in meinem Körper erwachte. Seit dem (Zeitpunkt des Ertrinkens, nicht Erinnerns) habe ich keine Angst oder besser Furcht vor dem Tod. Ich weiß!, daß nur meine Hülle stirbt, nicht meine "Seele" oder "Wahres Selbst" oder wie auch immer ich DAS bezeichnen mag. Diese Erfahrung hilft in schwierigen Situationen, wenn ich es schaffe, meine Emotionen anzunehmen und loslasse. Dann kommt vom SELBST das Vertrauen... Eine ganze Kette von Veränderungen in meinem Selbstbild und -erleben bewirkt diese Erfahrung.

Ich habe festgestellt, daß wir gut und gerne mehrere Gipfelerfahrungen oder "Erleuchtungen" im Leben erfahren können.

9.2.99, Sylvia (39)


Leider bisher nicht. Ich stelle mir vor, daß solch ein Erlebnis mir etwas von dem Vertrauen zurückgeben könnte, das ich im Laufe meines Lebens verloren habe: nämlich in irgendeiner Form geborgen zu sein.

9.2.99, Helga (47)


Jedes Verstehen oder Begreifen ist ein kleineres oder größeres Aha-Erlebnis, das für mich eine Erleuchtung darstellt. Das Leben als Berg- und Talfahrt, immer vorwärts, niemals zurück, eröffnet mir jedes mal von neuem eine Gipfelerfahrung wenn ich wieder oben ankomme. Diese Erfahrung verändert mich auf jeden Fall. Ich ent-wickle mich fortlaufend und bin dankbar für jeden weiteren, erklommenen Berg, jede weitere Lebensetappe, die in sich eine Erleuchtung birgt.

9.2.99, Barbara (32)


Leider nicht. Und das fatale ist, daß ich den Eindruck habe, je mehr ich davon weiß bzw. je mehr ich es mir wünsche, desto weiter rückt sie weg. Tja, das Verkopfungs-Problem eben!

In seltenen Momenten (von Größenwahn?) hatte ich auch schon den Gedanken, schon immer erleuchtet zu sein. Fallweise beobachtete Schlicht- oder Plattheit bei, bis dahin Bewunderten oder die Verblüffung, was alles für andere ein Problem sein kann, aber auch das oft beobachtete Unvermögen, z. B. Schönheit erkennen zu können, fördern diesen Wahn.

9.2.99, Wilhelm (45)


Ich hatte leider bisher noch keine solche Erfahrung oder ich habe sie als solche nicht erkannt. Freue mich jedoch schon darauf über derartige Erfahrungen zu lesen.

9.2.99, Heidi (52)


Ja, hatte ich.

Was heißt: verändert? Ich bin geboren und gewachsen. Diese Erfahrungen waren Teil meiner Entwicklung, ich empfinde sie als eine meiner natürlichen Erlebnis- ,Verstehens- und/oder Einfühlungsmöglichkeiten, auch wenn sie nicht oft und nicht absichtlich eintreten.

9.2.99, Gottfried (46)


Nein. Ich halte auch all diese Berichte von solchen Erfahrungen für äußerst fragwürdig. Ich glaube, unser Hirn kann uns eine Menge Mist vorgaukeln, wenn wir ihn nur sehen wollen.

9.2.99, Jens (21)


... Einmal traf ich einen Engel ... und ich weinte vor Glück ...

In vielen Meditationsformen geht es um dieses Erleuchtungserlebnis. Manche behaupten, es sei Gott, was ich da erlebe, als ob Gott etwas sei, was ich nicht ständig erleben würde. Immer wieder, wenn ich mich auf das Eine in Allem ausrichte, mir bewußt mache, daß ich die Liebe bin, dann habe ich so ein "Gipfelerlebnis", wenn ich intensiv in Kontakt mit den geistigen HelferInnen gehe, dann auch, wenn ich glücklich bin, dann auch ...

9.2.99, Thomas (25)


Ich hatte verschiedene interessante Erfahrungen. Eine sofortige Veränderung ihretwegen gab es nicht. Es gab Nachwirkungen. So kann ich über ein rationalistisches materialistisches Weltbild nur den Kopf schütteln. Im Alltag sind bei mir die höheren Erfahrungen, die ich mal hatte, oft weit weg. Kaum eine Erinnerung daran ist noch da. Eine Wiederholung der Erfahrung ist nicht möglich. Aber das ist mir eigentlich gleichgültig.

Die "andere" Wirklichkeit ist so oder so eine gesicherte Sache für mich. Als Mensch gehört man unweigerlich dazu, als Tier auch. Menschen können mehr wissen über solche Dinge, das könnte hier der Unterschied zum Tier sein.

9.2.99, Thomas (57)


Eine heftige, etwa 5 stündige "Erleuchtung" - eher "umfassende Netzwerkeinsicht in das Sein" hatte ich 1995. Nach schwerer Krankheit (Lungenentzündung), nach der ich auch sehr depressiv wurde, "erkannte" ich während eines Spaziergangs plötzlich in der tropfenden Nase einer Kuh, die gerade in der Herde über den Weg trottete und mich anguckte, wie die Welt "ist" (so kann ich es am besten beschreiben).

Die Depression lichtete sich mit einem Mal, mir wurde leicht und irgendwie innerlich hell, aber ohne irgendwie besonderes Gefühl. Ich hatte nur die Einsicht, zu wissen, was vor und nach mir kommt, daß alles einen Anfang (Geburt) und ein Ende (Tod) hat, und das machte mich sehr ruhig. Diese Einsicht hielt etwa 2 Tage an und verblaßte dann.

Ca 1/2 jahr später - wiederum nach einer neuen schweren Bronchitis - erlebte ich auf einem neuen Spaziergang auch angesichts einer Kuhherde eine noch viel stärkere "Einsicht": da riß förmlich meine Wahrnehmung wie ein zerreißender Vorhang auf, und ich erkannte - mit Gleichmut und Gefühlen am ehesten von Dankbarkeit in diese Einsicht - ruhig und klar "das Sein dieser und der künftigen Welt" (kommt dem sprachlich so am nächsten). Ich war fern von Angst, aber auch von Freude oder gar Euphorie, ich war eher gleichmütig, einsichtig und hatte ein allumfassendes Verständnis. Diese Phase hielt etwa 5 h in dieser Intensität an und verblaßte dann. - Seit dieser Zeit habe ich solche Erlebnisse relativ häufig, manchmal bis 3-4x / Monat kurz.

Geändert hat sich, daß ich sehr viel stärker meiner Intuition folge, weniger ängstlich im Leben bin, es viel mehr bewußt erlebe und mir mein eigener Lebensweg klar erscheint, wie, als gäbe es eine Art Landkarte mit mir sich darstellenden, beinahe sichtbaren Wegmarkierungen (während ich vorher sozusagen in der Pampa statt auf der Straße gelaufen bin).

9.2.99, Stefan (37)


Vor sieben Jahren hatte ich eine persönliche Krise und war auf der Suche nach Antworten über das Wozu und Warum des Lebens auf Erden. Was ist der Sinn meines Lebens. Ich war sehr interessiert an Esoterik (Astrologie, Pendeln etc.). Durch die Zeugen Jehovas kam ich zum Bibel lesen, doch Gott sei Dank ging ich nicht in jene Sekte. Doch im neuen Testament fand ich Jesus und Antwort auf manche meiner Fragen. Ich machte eine tiefe spirituelle Erfahrung die mein Leben verändert haben. Doch dies heißt nicht, daß alle meine Fragen beantwortet sind und daß ich alle meine persönlichen Probleme gelöst habe. Das Leben geht weiter mit seinen täglichen Konflikte, jeder Tag fängt neu an und Gott ist treu und hilft mir.

10.2.99, Jacqueline (35)


Meine Gipfelerfahrung mündete im intuitiven Verständnis des Leib-Seele-Problems. Ich stellte mir dieses Paradoxon andauernd vor, ähnlich wie ein Zen-Buddhist, und kam zur Erkenntnis, daß es keinen Unterschied gibt.

10.2.99, Martin (22)


Leider nicht - ich warte und warte noch immer. Auch Kurse und Seminare können in dieser Richtung nichts vermitteln. Ich warte darauf und hoffe, es ist bald soweit. Natürlich muß ich noch viiiiiiel an mir arbeiten - aber es wäre mir lieber, wenn mir die Erleuchtung auf dem goldenen Tablett serviert würde. Aber das spielt es nun mal nicht.

10.2.99, Manfred (43)


Ja, diese Erfahrung hat Vieles in meinem Leben verändert, wie z.B. Den Sinn und die Ausrichtung meines Lebens

10.2.99, Ewald (42)


Eine unglaublich intensive Erfahrung meines Selbst, im nachhinein wie ein freudiges Wiedersehen nach 30 Jahren. Mein Selbst hat keine Veränderung erfahren, jedoch meine äußere Wahrnehmung. Es ist als wäre ich neu im Leben angekommen. Das Selbst ist vollkommen. Das Bewußtsein und dessen Wahrnehmung dieses Selbst sind auf wundervolle Weise unvollkommen und ermöglichen uns damit dieses Leben.

11.2.99, Stefan (32)


Ich weiß zwar nicht genau, ob man es so bezeichnen könnte, aber ich würde mal sagen ja. Verändert hat es mich nicht, es war eher eine Bestätigung. Mehr möchte ich hier dazu nicht sagen. Wer noch nie auch nur annähernd so etwas erlebt hat, würde es wohl eh nicht glauben. Vielfach werden solche Erlebnisse auch mit schulmedizinisch-psychologischenTheorien zu erklären versucht, was aber die Sache nicht erklärt, sondern nur verwirrt.

Wenn sich allerdings jemand dafür interessiert, der schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder sich zumindest schon einmal ernsthafte Gedanken darüber gemacht hat, kann mir gerne mailen. Ich würde gerne darüber diskutieren.

11.2.99, Martin (25)


Ich hatte in meinem Leben viermal Erfahrungen, die ich als veränderten Bewußtseinszustand bezeichnen würde. Es aber sehr schwierig darüber zu sprechen, weil bei mir selbst und erst recht bei meinen Mitmenschen das Verständnis dafür fehlte. Somit endete diese Erfahrung jedesmal mit einem längeren Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Einrichtung. Das letzte Mal war dieser Aufenthalt allerdings auf einen halben Tag begrenzt, weil ich mich durch Flucht einer erneuten Behandlung durch Psychopharmaka entzog. Seit diesem letzten Mal (1991) hat sich mein Leben tatsächlich geändert.

Nach dem Studium verschiedener Quellen über Religion, Philosophie, Psychologie (insbesondere den Zweig der Transpersonalen Psychologie; Ken Wilber, Stan Grof, Graf Dürckheim, C. G. Jung, Jiddu Krishnamurti, ...) würde ich den Zustand bei mir eher als eine spirituelle Krise bezeichnen. Ich weiß heute mehr über die zahlreichen Probleme, die auftreten können wenn ein Mensch in solch einen Zustand gerät. Das größte Hindernis im Umgang damit ist die weit verbreitete Unkenntnis darüber, daß so etwas überhaupt passieren kann. Aber ich hatte ja auch keine Ahnung von diesen Dingen. Ich mußte erst selbst in solch einen Zustand kommen, ehe ich mich damit auseinandersetzen konnte.

Es ist so, als ob ich nach dem Aufenthalt in einem Sumpf (unter der Oberfläche) plötzlich aufgetaucht bin und das Licht gesehen habe. Wie kann ich aber jemanden in diesem Sumpf etwas von diesem Licht erzählen, ohne Probleme zu bekommen. Schwierig war für mich auch, daß ich ja wieder den Rückweg antreten mußte. Es ist aber schön, daß man dieses Licht, wenn man es einmal gesehen hat, nicht wieder vergessen kann und darf. Es bleibt nur übrig zu sagen, daß hinter den Dingen etwas ist, was nicht mit Worten beschrieben werden kann.

Mir hat diese Erfahrung viel Kraft gegeben und ich möchte meinen ebenfalls betroffenen Mitmenschen Mut machen, sich solchen Problemen zu stellen, statt sich von manchen Psychiatern einreden zu lassen, daß diese "Krankheit" mit gefährlichen Medikamenten unterdrückt werden muß.

12.2.99, Wini (50)


Ja, hatte ich; und zwar genauer gesagt, schon mehrere. Jede einzelne dieser Erfahrungen hat mich nachhaltig verändert und ich möchte auch keine davon missen. Die Beschreibung der Erfahrungen wären nicht sehr sinnvoll, da ihr Wert im Erleben und nicht im Weitergeben/Lesen liegen.

12.2.99, Fritz (38)


Kleinere, im Nachhinein angezweifelte Erlebnisse hatte ich im Laufe meines Lebens immer wieder. Sie veränderten höchstens kurzzeitig etwas. Eine wachsende Veränderung lösten Begegnungen mit einem jungen Mädchen aus, mit dem ich manche Nacht hindurch diskutierte.

Die Überwindung meiner Überzeugung, daß ich als viel Älterer stets überlegen bin, schenkte mir nach einiger Zeit ganz neue Begegnungs-Erfahrungen, die ungeahnte Energien auslösten und mit der Zeit alles Feinsäuberlich- Zusammengestellte in Frage stellten. Wenig erklärbar sind mir dabei die Bewußtseinsveränderungen, die in diesen geistig- seelischen Begegnungen bei uns beiden eintraten, die aber mein Leben und meine Sicht auf mich selbst in fast jeder Hinsicht Schritt für Schritt verändert haben. Es waren nie im eigentlichen Sinne Erleuchtungs-, aber stets Gipfelerfahrungen, die andere Arten von menschlichen Begegnungen so nicht erreichen konnten.

15.2.99, Peter (30)


Es gibt solche Augenblicke in denen sich das ganze Universum anfühlt wie meine Haut. Das ist so, als wenn die ganze Welt in mich eindringt, aber es ist dann auch genug Platz in mir dafür. Ich umhülle alles. Ich kann aber nicht sagen, daß das besonders schön ist. Es ist einfach. Aber ich glaube, die Erfahrung macht die großen Dinge im Alltag kleiner.

17.2.99, Velia (18)


Ich kenne Satoris, plötzliche Erleuchtungen (Intuitionen: Wesensoffenbarung), die immer mit großer Dankbarkeit verbunden sind und Erleuchtungserlebnisse, die durch eine Vorbereitung (innere Seelenruhe, entspannter Körper, sich leer machen und den Lichtwelten öffnen) zustande kommen können, aber nicht müssen (sind immer auch Geschenke). Diese geistig/seelischen Erfahrungen verändern mich immer, weniger als Erinnerungschatz- (das ist der Unterschied zu sinnlichen Wahrnehmungen, die ich "per K(n)opfdruck" hervorholen kann - will ich erstere jedoch erinnern, komme ich nicht umhin, den ganzen Prozeß von neuem zu machen - ich erfahre den Gipfel nur, wenn ich auf ihm stehe, d.h. ich ist er) -vielmehr als still begleitender Hintergrund nun meines eigenen Wesens. Sie werden praktisch Teil meiner charakterologischen Anlage aus der sich dann andere und neue Handlungsmöglichkeiten ergeben, die so in die Welt fließen und diese mitgestalten.

17.2.99, Jürgen (37)


Nein. Würde mir das passieren, hielte ich es für eine Funktionsstörung meines Gehirns.

19.2.99, Richard (59)


Ja. - Ja.

19.2.99, Christian (38)


nein

20.2.99, anonym (-)


Ich weiß nicht, ob es Erleuchtungs- oder Gipfelerfahrungen waren, jedenfalls hat sich mein Leben danach Schritt für Schritt verändert. Es ist das größte Geschenk, was ich je bekommen habe. Es ist in mir, hält mich und läßt mich weiter wachsen: behutsam, verantwortungsvoll, es läßt mich fliegen und gleichzeitig mit beiden Beinen fest auf der Erde stehen. Ich weiß um meine Aufgabe und hoffe, daß ich eines Tages dieses Wissen weitergeben kann.

20.2.99, Christine (45)


Nein, eigentlich nicht. Ich habe mich im Laufe der Jahre durch viele kleine Erfahrungen verändert. Ich habe mich selbst besser kennengelernt und dadurch kann ich Situation besser analysieren. Aber ich glaube, man lernt immer noch dazu, auch als Dickkopf, sowie ich (nachdem ich zweimal mit dem Kopf in die Windschutzscheibe knallte, trotzdem noch ein Strafzettel erhielt, weil ich den Gurt nicht anhatte, hatte der blöde Polizist mich so genervt, daß ich es jetzt endlich gelernt habe)

20.2.99, Francine (32)


Ja! Ich hatte Erleuchtungserfahrungen. Diese hat sich nicht verändert. Sobald ich entspannt genug bin, mich an sie zu erinnern, spüre ich ihre Wirkungen. Das zu erreichen ist im Alltag allerdings nicht einfach!

21.2.99, Gottfried (54)


Nicht wirklich. Leider. Es gab Situationen, kurze, helle Momente, in denen ich die Welt und ihren Sinn in seiner Gesamtheit zu erkennen glaubte, in denen ich voller Liebe und Zuversicht war und voller Überzeugung, den göttlichen Geist in mir und um mich herum zu spüren. Ich war weder bekifft noch betrunken, aber dieser Glückszustand der Vollkommenheit hielt nicht lange an. Ich konnte ihn nicht festhalten, es blieb nicht viel davon übrig, und ich hoffe immer noch, ihn wieder, länger anhaltend und mit bleibender Wirkung erfahren zu dürfen.

24.2.99, Isabelle (32)


Eine Erfahrung ganz besonderer Art hatte ich vor einigen Jahren in einer seelischen Notsituation (Trennung nach 16 Jahren Ehe); ich möchte diese Erfahrung als persönliche Gipfelerfahrung bezeichnen.

In jener Situation absoluter Rat- und Hilflosigkeit angesichts dessen, was ich damals durchzumachen hatte, suchte ich Rat in der Befragung des I-Gings. Dieses Werk kannte ich seinerzeit lediglich als philosophisches Werk, das sich einreihte unter viele andere die ich damals aus Interesse an den chinesischen Weisheiten gelesen hatte. Ich befragte das I Ging aus innerer Not heraus mit etwa der Einstellung, daß dieser Vorgang vermutlich wohl kaum etwas bringen würde - aber andererseits auch nichts schaden könnte.

Es kam ganz anders, als ich zu hoffen gewagt hatte. Die erhaltenen Antworten waren von einer derart bestechenden Genauigkeit und Aussagekraft (teilw. auch von persönlicher Brisanz für mich), daß diese Erfahrung mich nachhaltig verändert hat und dies bis heute immer noch tut.

Ich bin immer noch auf der Suche nach einer Erklärung für dieses - aus einer Betrachtungsweise des "gesunden, normalen Menschenverstands" heraus - eigentlich "unmögliche" Ergebnis. Bisher fand ich keine, die meinem Verstand zugänglich ist. Ich bin aber inzwischen soweit, daß ich diese Erfahrung als solche stehenlassen und gelten lassen kann - und bin in aller Bescheidenheit dankbar für das, was mich damals angerührt und mir in vielerlei Hinsicht wichtigste Impulse für meine weitere persönliche Entwicklung gegeben hat. Insofern hat es mich erheblich verändert und mehr Fragen als Antworten in mein Leben gebracht, Fragen, die mich bis heute beschäftigen. Ich bin mir heute sicher, daß es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt als ich es je für möglich gehalten hatte. Und genau dieses möchte ich an dieser Stelle gerade denen mitteilen, die diese Erfahrung noch nicht machen durften.

1.3.99, Thomas (42)


Erleuchtungs- und Gipfelerfahrungen, welche etwa in Richtung Mystik gehen, habe ich mit der Wunderdroge LSD gemacht.

LSD ist zweifellos gefährlich, vor allem dann, wenn man sich bei den ersten Malen der Einnahme nicht ausreichend über die Wirkungsweise dieser Droge informiert hat, und wenn man sein Set und Setting, also die innere psychische Verfassung und die äußere Umgebung, nicht optimiert hat, nicht in der Lage oder von der Einstellung her nicht bereit dazu ist, von seinem natürlichen Vorurteilsdenken abzulassen, und den Polyperspektivismus anzuerkennen.

Im Grunde macht LSD die tieferen Persönlichkeitszüge erkennbar und aktiviert das Denken und Empfinden auf eine dem Menschen nicht direkt natürliche Weise. Diese Wirkung kann miß- oder sinnvoll gebraucht werden.

LSD ist zwar eine gefährliche Droge, aber die Erleuchtungs- und Gipfelerfahrungen, die durch sie gemacht werden können, erscheinen mir wertvoller und wesentlich realer als mystische Erfahrungen, die man als solche zuwenig in Frage stellt.

2.3.99, Amil (23)


Ja. Ja, und wie!!!

3.3.99, Tatjana (30)



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© 1999 Friedhelm Pielage