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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie
Die Frage des
Monats
Dezember 1998
Februar 1999



Die Frage des Monats Januar 1999 lautete:

Wenn Sie vor einer zukünftigen Situation Angst haben,
wie bereiten Sie sich darauf vor?


Auf diese Frage gingen 35 Antworten ein. Herzlichen Dank
für Ihre Beteiligung.

Friedhelm Pielage



Nur Mut!

11.1.99, E. weibl. (25)

  1. Situationsanalyse: Was macht mir Angst?
    Ist die Angst rational (Furcht), oder emotional (irrational)?
  2. Erwartungen: Was kann geschehen? Was noch? Was noch?
  3. Strategien: Bei Furcht: Wie gehe ich vor? Entwurf von Alternativstrategien.
    Bei Angst: Wie bewältige ich meine ängstliche Erwartung? Wie entspanne ich mich?
    Es ist wichtig zu wissen, daß auch bei Furcht Ängste im Spiel sind, die rationales Verhalten erschweren.
  4. Erlernen von Techniken, die Ängste abbauen, z.B. Autogenes Training.

12.1.99, anonym (-)

Ich stelle mir die Situation gedanklich vor und gehe sämtliche Möglichkeiten durch, die in dieser Situation entstehen könnten, auch den sogenannten "worst case". Mit dieser schlechtesten Entwicklung, die die Dinge nehmen könnten, versuche ich mich auseinanderzusetzen und mögliche Strategien zu entwickeln um sie zu vermeiden oder abzuschwächen. Durch eine Art Meditation kann ich meine mentalen Kräfte mobilisieren um im entscheidenden Moment richtig zu reagieren. Wenn die Situation jedoch unumgänglich ist, versuche ich mich bereits vorab damit anzufreunden.

Hilft das alles nicht, versuche ich durch Meditation mich in eine entspannte innere Haltung zu bringen, in der ich nicht unbedingt willentlich etwas beeinflussen möchte, sondern die Dinge aus einer außenstehenden Position betrachten kann. Wenn ich das schaffe entsteht eine Haltung die mir die Sicherheit gibt, daß es gut für mich laufen wird, egal wie es ausgeht.

12.1.99, anonym (-)


Ich hole mir soviel wie möglich Informationen vor dieser Situation, um so optimal vorbereitet zu sein. Damit setzte ich meine Angstgefühle ein gutes Stück herab. Den Rest gehe ich mit meinem mir angeborenen Optimismus an, entspanne mich ... und los geht's.

12.1.99, anonym (-)


Ich lasse alle Gedanken fallen, die die Angst erzeugen und konzentriere mich auf das Hier und Jetzt

12.1.99, Ewald (42)


Zukünftige Situation? Hm, das ist mir ein bißchen allgemein. Also die typische Prüfungssituation hat mir einfach noch nie Angst gemacht, da kann ich deshalb wenig zu sagen. Ansonsten analysiere ich, wovor ich Angst habe und mildere die Angst, indem ich sie faßbar mache. "Unfaßbare" Angst habe ich nur vor dem Tod. Hat jemand eine Idee, wie man sich auf den Tod vorbereitet? Und jetzt bitte nichts über Gott oder so!

12.1.99, Jens (21)


Indem ich um mich herum und in mir selbst erst mal möglichst viel Panik verbreite über das, was alles schiefgehen kann. Nach erfolgreicher Festigung dieses Katastrophen-fixiert-seins male ich mir die schlimmsten Situationen dann im Detail aus (das funktioniert am besten mit irrationalen und dysfunktionalen Gedankenstrukturen). Dann setze ich mich erst mal in Ruhe hin, trinke ein Bier, rauche eine Schachtel Gauloises und warte auf die Panikattacke. Bei Eintreten derselben nutze ich dann die freigewordenen Energien für Suizidplanung und Selbstverletzung sowie für das Schreiben von Abschiedsbriefen und Testamenten. Nach Abschluß dieser Aktivitäten setze ich mir dann eine Nikolausmütze auf, renne barfuß durch den Schnee, rempele ein paar Omis um und schreie: "Achtung, die Osterhasen kommen!" Auf diesem Wege läßt sich die angstbesetzte Situation meist umgehen, weil sie in der Psychiatrie nur dann real wird, wenn der Aufenthalt dort die Situation war, vor der man Angst hatte...

12.1.99, Marianne (37)


Wenn ich sie ändern kann, habe ich Respekt davor, aber keine Angst. Wenn nicht, nützt mir die Angst auch nichts mehr und ich lasse die Situation auf mich zukommen.

12.1.99, Martin (25)


Angst ist ein Zustand den ich nicht mag, aber ich habe erfahren, daß man sich ihr stellen muß, um sie zu überwinden!

Vorbereiten einer Angstbewältigung ist zwar schon zur eigenen Stabilisierung sehr wichtig, denn gleich in welcher Lage sich die Ängste befinden, ist es selbstmörderisch die Ängste anderen gegenüber einzugestehen, denn das gibt das Mittel dem in die Hand, der unserer Gegner ist!

Man kann sich aber doch selbst auf die Sache so vorbereiten, daß man sich vorher etwas "gutes" antut und sich selbst bestätigt, daß die Angst ja eigentlich gar nicht berechtigt ist!

Indem man einige Überlegungen durchspielt, wenn nötig auch mit einem "Menschen seines Vertrauens"! So kann man doch selbst Sicherheit gewinnen und sich klar machen, daß man keine Angst zu befürchten hat. Die Ängste vor dem "Unbekannten" verlieren sich auch dann, wenn man sich über das "Unbekannte" informiert hat, so daß das "Unbekannte" einem doch nicht mehr so fremd erscheint!

12.1.99, Waltraud (52)


einmal kräftig durchatmen

12.1.99, Wilhelm (45)


normal: ich "schiebe" sie aus meiner Wahrnehmung. Wenn die Situation dann da ist, dann vertraue ich meiner Intuition, oder ich bin blockiert.

vorbereitet: ich gestalte die Situation in meiner Phantasie solange um, bis sie keine Angst mehr da ist und dann wie bei normal.

Bei der Zweiten Variante bin ich seltener blockiert als bei der ersten.

13.1.99, anonym (-)


Ich höre mir schöne Musik an, und stelle mir die zukünftige Situation immer und immer wieder vor, in allen möglichen Variationen. Ich stelle mir auch vor, wie die schlimmste aller Arten sein könnte. Meistens ist diese Idee so komisch, das ich lachen muß.

13.1.99, Cornelia (21)


Ich versuche meine Angst zu bekämpfen, indem ich mir genau klar mache, wieso ich vor der Situation Angst habe.

13.1.99, Fritz (37)


In dem ich sie mir vorstelle, in Phantasie oder als Szene, und mir vorstelle, was ich dann mache. Manchmal gebe ich mir auch den Auftrag, in Träumen oder unbewußt mir eine Lösung auszuarbeiten, und mir diese Lösung dann irgendwann in den nächsten Tagen zukommen zu lassen. Ich vertraue mir, daß ich unbewußt eine Lösung finde, die innerhalb meiner erreichbaren Möglichkeiten liegt, oder eine Einsicht, wie ich meine Angst verstehen und bewältigen kann.

13.1.99, Stefan (37)


Thomas A. Stone: "Cure by Crying"
Begründung: Das erste Buch, das ich kenne, das eine Anleitung zur Selbsthilfe aus psychischen Problemen liefert, die ohne besondere Schwierigkeiten von zwei Laien in gegenseitiger Arbeit geleistet werden kann, und das dazu m.E. auch realistischen Erfolg verspricht. Es ist das Weinen, das systematisch eingesetzt, altes unbewältigtes Kindheitsleid schrittweise abzubauen hilft, um die Psyche zu befreien und den Menschen endlich zur Entfaltung seiner Fähigkeiten gelangen läßt.

Der Autor hat seine Methode selbst entwickelt, angetrieben durch die Notlage, in der er selbst war. Aus verschiedenen psychologischen Richtungen und Konzepten, mit denen er sich befaßt hatte, hat er das herausgesucht und kombiniert, was ihm nützlich war, und daraus seine Methode, die eine Kombination aus Psychoanalyse, Dianetik und Primärtherapie darstellt, entwickelt.

Nachteil: Es liegt noch keine deutsche Übersetzung vor. Das Buch ist jedoch einfach zu lesen, und sollte von jemandem mit durchschnittlich bis guten Englischkenntnissen ohne weiteres verstanden werden.

(Ich suche übrigens noch eine(n) PartnerIn, mit dem/der zusammen ich mit Hilfe dieses Konzeptes arbeiten kann.)

14.1.99, Rüdiger (26)


Zwei Joints rauchen und ein warmes Bad nehmen. Am besten gleichzeitig.

15.1.99, Tommy Boy (47)


Zuerst verschiebe ich es vor mir her. Irgendwann wird mir der Druck zu groß und ich mache mich an Lösungen. Eine gute Frage, die ich mir Stelle ist: "Wofür ist das gut?" Die Antwort nimmt meistens das Gefährliche an der Situation weg und verdeutlicht es mir, daß es fast immer um einen Wachstumsschritt geht.

16.1.99, Hüsnü (42)


Angst? Nein eher nicht - doch für manche Situationen macht sich vielleicht ein "ungutes Gefühl" bemerkbar. Ich hülle mich in Licht und bitte meine innere Führung um Mithilfe. Volkstümlich ausgedrückt: Chakren zu und durch.

17.1.99, Manfred (43)


Ich habe angst und warte...

18.1.99, anonym (-)


... sehr früh Struktur/Alternativen/Aspekte (ca. 90%), dann absitzen lassen (im Alltag, in Träumen, in der Morgenmeditation), dann knapp vor dem entscheidenden Zeitpunkt aktualisieren und Varianten checken --- und durch !!!...

18.1.99, Johann (43)


Ich frage mich, warum ich vor mir selbst Angst habe (äußere Realität als Spiegelung meiner inneren Kräfte), welche Teilpersönlichkeit in mir davon betroffen ist, - vielleicht die, die keinen Fehler zuläßt. Ich gebe dieser Kraft zu verstehen, daß es nicht gut ist, so unnachgiebig mit mir zu sein, daß ich mich so zulassen möchte wie ich bin, einfach "nur Sein" dürfen, mein Handeln nicht dauernd verurteilt werden möchte (Bin weder mein Vater noch meine Mutter). Meist treten dabei Bilder aus der Vergangenheit auf, die mir die Ursache meiner Angst zeigen. Es sind Verhaltensweisen, die ich immer wieder durchlebe und verstärke. Ich nutze somit die Angst als eine willkommene Gelegenheit, mich von solch einem begrenzendem Muster zu befreien. Ich stelle nun konkret die mir angstmachende Situation vor und beginne sie in meinem Geiste und in meinem Empfinden so zu durchspielen, daß es zu meinem und aller Wohlbefinden endet. Zumindest versuche ich mir treu zu bleiben, mein Gefühl! nicht zu verleugnen, auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen oder gar andere vor den Kopf zu stoßen. ...tja und falls es nicht klappen sollte,.... dann eben beim nächsten Mal...vielleicht mit etwas weniger Angst und Dramatik.

18.1.99, Rupert (34)


Indem ich z.B. wenn es um ein Gespräch geht, dieses durchspreche für mich alleine. Oder ich schreibe mir Dinge auf und versuche die Ursache meiner Angst herauszufinden. Evtl. noch einmal vor der Situation mich stark auf meinen Atmen konzentrieren, bewußt ihm nochmals nachgehen. Indem ich mir evtl. sage, daß der andere auch ein Mensch ist der Angst hat. Der Situation aus dem Wege gehen.

18.1.99, Ruth (39)


Ich konzentriere mich auf mein innerstes und versuche in Ruhe auf die Stimme da drin zu hören. Ich spreche mir selbst gut zu und setzte mich den Fragen des "Warum habe ich Angst" auseinander. Meistens komme ich so auf sehr interessante Themen, die mir neue Wege eröffnen und meistens auch die Angst nehmen.

20.1.99, Barbara (32)


Angst 'vor' etwas gibt es nicht. Angst ist ein Gefühl, das da ist oder kommen kann, auch unabhängig irgendwelcher Situationen und hat daher eine ganz andere Dimension, als sich für diese Frage zu eignen. Hier sollten wir vielleicht eher von 'Furcht' sprechen. Aber auch dann ist die Bandbreite aller möglichen Situationen zu groß, um hierzu etwas zu sagen, denn ich nehme an, eine Antwort auf diese Frage könnte Ratschlag für andere sein, was evtl. fatale Folgen für denjenigen/diejenige haben könnte. So wenig einfühlsam ist es, wenn ich dann sage: "Ganz einfach: ich übe Gelassenheit...", - "Keine Frage: ich schmeisse mich vor einen Intercity...", - "Ja, für eine Prüfung, da hilft mir nur: lernen...", - alles unbrauchbar.

Auf diese Frage sollte es keine Antworten geben, sondern nur die unbedingte Notwendigkeit, jemanden bei sich zu haben, der einen nicht alleine lässt (und auf jeden Fall mit Ratschlägen verschont).

21.1.99, Stefan (21)


Ich versuche tief durchzuatmen. Die meisten Ängste entstehen durch die jeweiligen Gedankenbilder die wir mit Situationen verbinden. Ich versuche mir dieser Gedankenbilder bewußt zu werden und Sie loszulassen. Wenn es gelingt, lösen sich diese Bilder und die damit verbundenen Spannungen auf.

22.1.99, Johannes (36)


ich wäge die Vorteile und die Belastungen ab und mache mir dann ein Konzept, die Situation fruchtbar aufzulösen.

24.1.99, Fritz (44)


Die Strategien haben sich da im laufe der Zeit verändert. Die Reihe beginnt mit: "Ignorieren (durch "als-nicht-wichtig-definieren" und dann übergehen/vergessen/nicht wahrnehmen) der eigenen Gefühle", und mündet derzeit in einem weiteren Entwicklungsschritt:

Die "Angst vor einer zukünftigen Situation" ist nur eine spezielle Ausprägung einer Art Grundangst, die bei mir "Angst davor, abgelehnt zu werden" heißt. Dieses Gefühl habe ich (als Ergebnis einer vorangegangenen Entwicklung) Seit etwa Anfang des Jahres. Da der Mechanismus vom Anfang der Reihe noch existiert, ist dieses Gefühl nicht durchgehend präsent, wird aber durch Situationen mit mehr oder minder symbolischem Gehalt (die zt recht profan sein können) freigelegt/angesprochen. Die neue Strategie soll darin bestehen, der Angst durch Vertrauen entgegenzuwirken. These: Dieses Vertrauen ist erlernbar durch das Erfahren einer bestätigten Zuversicht (nicht Hoffnung!). D.h., ich bilde mir zunächst eine emotionale Vorstellung des Gefühls "Zuversicht", und gehe dann bewußt ein Risiko ein (das Risiko abgelehnt zu werden). Äußerlicher Unterschied zur rein angstbesetzten Variante, ist die nicht-Rechtfertigung meines Verhaltens. Die Stärke des Bedürfnisses nach Rechtfertigung ist ein Indikator für die Stärke der Angst, diese bildet ein Verhältnis mit der "Zuversicht". Ist es ausgewogen, kann ich das Risiko eingehen.

Das Konzept harrt seiner Erprobung, das Werkzeug ist erst ein paar Stunden alt.

26.1.99, Michael (29)


Ich stelle mir die zukünftige Situation immer und immer wieder vor und lasse diese in meinem Kopf ablaufen. Hierbei stelle ich mir positive wie auch negative Ausgänge vor und versuche eine Antwort bzw. einen Ausweg zu finden.

26.1.99, Tom (31)


Indem ich die Situation vorher durchspiele. Und zwar nicht in Gedanken, sondern tatsächlich, als eine Art Rollenspiel. Ideal ist es, wenn ich das mit einem Freund/ einer Freundin tun kann, das bringt wertvolles Feedback bzgl. meiner Wirkung auf den anderen, besonders auch der non-verbalen Sprache (kann sehr verräterisch sein). Außerdem hilft es mir, wenn ich eine für mich schwierige Aussage oder Forderung überhaupt schon einmal geäußert habe. Daß es "nur" im Rollenspiel war, macht überhaupt nichts aus: Ich habe mich das "Ungeheuerliche" schon mal sagen hören - "Nein, das tue ich nicht" "Ich will 150.000 Mark verdienen und ja, ich finde, das ist angemessen"

27.1.99, Martina (32)


Theoretisch sage ich mir immer wieder, daß die Angst vor dem Angst haben viel qualvoller ist als die eigentliche Angst (Furcht) selber. Wie z.B. ins kalte Wasser springen: wenn man davor steht und sich vormalt, wie sehr man frieren wird, ist man seelisch schon so erfroren, daß man keine Energie mehr haben wird die wahre Kälte des Wassers zu überwältigen. Also, husch ins Wasser! Ich glaube die beste Vorbereitung wäre, nachdem man die technischen Seiten der Sache erledigt hat (z.B. die Koffer gepackt), sich in Etwas vollkommen Anderes so intensiv zu geben, daß man keine Zeit hat darüber nach zu denken.

30.1.99, Siddi (52)


Anfangs bin ich noch in einer Art Panikzustand, dann überlege ich krampfhaft, was positiv und was negativ an der Situation ist. wenn ich mir zu sehr Gedanken um die Sache mache (was häufig der Fall ist), lenke ich mich mit Arbeit ab, lese oder treffe mich mit Freunden. Dann gehe ich meist sehr nüchtern und distanziert an die Sache heran und warte ab, was passiert. Es gibt auch Situationen, bei denen ich dann, wenn alles nichts hilft, regelrecht zittere innerlich.

1.2.99, Becky (20)


Ich spiele die Situation gedanklich durch, möglichst in allen Facetten und - am wichtigsten!- ich gestatte mir immer eine Fluchtmöglichkeit falls es unerträglich werden sollte (egal wie peinlich oder unangebracht).

2.2.99, Chantal (35)


Gut.

5.2.99, Ulf (26)


Ich visualisiere die Situation und lasse sie emotional nach meinen Wünschen ablaufen.

6.2.99, Karl (23)


Denken, lesen und erleben.(und: das "schlimmste" wäre der Tod)

7.2.99, Amil (23)



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© 1999 Friedhelm Pielage