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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie

- 6. Jahrgang, Heft 2, 2000 -

Zusammenfassung

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Bernhard Pörksen

Die Abhängigkeit des Gurus.

Skizzen zu einer kybernetischen Sicht von Macht und Unterwerfung.

Der Begriff des Gurus bedeutet heute vor allem Gefahr und Manipulation; übersehen wird leicht, daß Unterdrückung nur funktioniert, wenn sich Menschen finden, die sich bereitwillig fügen und unterordnen. Generell ist bei der Analyse von Beziehungsfiguren, die von Macht und Unterwerfung geprägt sind, das kreiskausale Denken der Kybernetik fruchtbar. Es zeigt nämlich, daß man Unterwerfung als die Ursache der Macht und umgekehrt Macht als die Ursache der Unterwerfung betrachten kann.

Die Grundfigur des kybernetischen Denkens - die zirkuläre Kausalität - ist auch für die Analyse guruistischer Verfehlungen nützlich. Ein in der Menschenverführung erfolgreicher Guru läßt sich aus einer kybernetischen Perspektive als der Gefangene seiner eigenen Wirkungen bestimmen, der mit einer Reihe von selbstverursachten Problemen zu kämpfen hat (Unfehlbarkeits-Problem, Wahrhaftigkeits-Problem, Ideologie-Problem, Problem des Lernens).

Schlüsselwörter: Guru-Schüler-Beziehungen, Kybernetik und zirkuläre Kausalität, Kritik an einer einseitigen Sicht von Macht und Unterwerfung.


© 2000 Verlag Via Nova (Text), Friedhelm Pielage (Layout)