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Tenzin Wangyal
Der kurze Weg zur Erleuchtung.


Dzogchen-Meditation nach den Bön-Lehren Tibets.
OT: Wonders of the Natural Mind (1993)
Ü: Theo Kierdorf, Hildegard Höhr


Frankfurt a.M., 1997
256 Seiten
Fischer Taschenbuch Verlag
Preis: 19,90 DM

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Schon lange vor der Etablierung des Buddhismus in Tibet war das sagenumwobene tibetische Königreich Shang Shung ein Hort spiritueller Lehren, die in der bodenständigen tibetischen Bön-Tradition übermittelt werden. Als der Buddhismus dann auf dem Dach der Welt heimisch wurde, begannen sich die beiden Überlieferungsstränge in einigen Bereichen so weitgehend zu vermischen und gegenseitig zu durchdringen, daß sie heute kaum noch zu unterscheiden sind. Einer dieser Bereiche ist das Dzogchen, die höchste meditative Lehre der Nyingma-Schule des tibetischen Buddhismus.

Im Mittelpunkt der Dzogchen-Lehre und Praxis stehen im Bön wie im tibetischen Buddhismus die Wunder des natürlichen Geistes. Der natürliche Geist ist die fundamentale Natur des Geistes, die in ihrer strahlenden, friedvollen Vollkommenheit in jedem von uns gegenwärtig ist. Sie ist aber durch verblendetes Denken und Fühlen überlagert, welches die Wurzel alles menschlichen Leidens darstellt. Erleuchtung und die Befreiung vom Leiden besteht nach den Dzogchen-Lehren nicht darin, etwas völlig Neues und für die meisten Menschen ungreifbar Fernes zu erzeugen oder zu erreichen, sondern den Geist zu entspannen und ihn damit zu seiner natürlichen Klarheit und Vollkommenheit zurückkehren zu lassen.

In diesem Buch legt ein Meister der originär-tibetischen Tradition erstmals die uralte Zhang Zhung Nyan Gyud-Lehre des Bön-Dzogchen für eine westliche Leserschaft dar. Er gibt damit eine klare Einführung in eine Form der meditativen Praxis, die im tibetischen Buddhismus ebenso wiederzufinden ist wie im Zen oder anderen hochentwickeltn meditativen Techniken.
(aus dem Klappentext)

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort von S.H. dem Dalai Lama
Brief von S.H. Lungtog Tenpai Nyima
Einführung
  1. Mein Leben und meine Erfahrung mit der Lehre.
    Meine Eltern und meine frühe Kindheit. Mein Leben in Dolanji. Wie ich die Zhang Zhung Nyan Gyud-Lehre empfing. Mein Leben mit Lopon Tenzin Namdak. Die Dialektik-Schule. Meine Dunkelklausur. Meine Erfahrungen im Westen. Weitere Gedanken über den Westen. Mein erster Besuch in den USA.

  2. Shenrab Miwoche und die Geschichte des Bön.
    Shenrab Miwoche. Mythologischer Ursprung und Geschichte der Bön-Religion.
  3. Die Bön-Lehren.
    Die unterschiedlichen Präsentationen der Bön-Lehren. Sütra, Tantra und Dzogchen.

  4. Bönpo-Dzogchen.
    Dzogchen. Dzogchen im Kontext der spirituellen Übung des Bön. Dzogchen in den Traditionen des Bön und der Nyingmapa. Die drei Ströme des Dzogchen im Bön. Tapihritsa. Nangzher Lodpos Anrufung des Tapihritsa. Tapihritsas letzte Unterweisung.

  5. Wie und warum man üben sollte.
    Der Entschluß, einem spirituellen Pfad zu folgen. Die Wahl des Pfades. Der Umgang mit Verwirrung hinsichtlich der Übung. Die richtige Reihenfolg der Übungen. Der Beginn der Dzogchen-Praxis. Wie man den Geist zur Ruhe bringt. Einführung in Dzogchen. Der Umgang mit Fehlern und Hindernissen. Wie wir unsere Praxis weiterentwickeln können. Was die Übung behindert. Das letztendliche und höchste Ziel der Übung.

  6. Shine - das Ruhige Verweilen.
    Die Praxis der Sammlung. Die Shine-Praxis nach dem A-khrid-System. Der Umgang mit Problemen. Anzeichen für spirituellen Fortschritt. Das Bekanntmachen mit dem natürlichen Zustand.

  7. Nyamshag - die Kontemplation.
    Die Bedeutung von Kontemplation im Dzogchen. Sammlung und Kontemplation. Geist und Kontemplation. Der Geist und die Natur des Geistes. Methoden der Kontemplation. Gedanken und Kontemplation. Drei Arten der Erfahrung in der Kontemplation. Präsenz im Dzogchen. Klarheit in der Kontemplation.

  8. Integration.
    Die Bedeutung der Integration. Integrieren der Präsenz in die Aktivitäten. Die Präsenz in die Umstände und Leidenschaften integrieren. Drei Stufen der Integration. Drei Arten der Befreiung. Praktischer Rat für die Integration.

  9. Kunzhi - der Grund von allem.
    Kunzhi und persönliche Erfahrung.

  10. Ma - die Mutter.
    Ma, Bu und Tsal. Die Eigenschaften und Aspekte des Raumes. Die Praxis der Himmelsschau. Die vier Eigenschaften der Mutter. Die Mutter der gesamten Existenz. Die Erfahrung der Mutter in der Meditation.

  11. Bu - der Sohn.
    Die Eigenschaften des Sohnes. Mutter- und Sohn-Gewahrsein. Die drei Arten von Rigpa. Die Praxis der Himmelsschau.

  12. Tsal - die Energie.
    Die drei großen Visionen. Das Selbsterscheinen der drei großen Visionen. Erfahren von Klang, Licht und Strahlen in der Übung. Vier Vergleiche aus dem Zhang Zhung Nyan Gyud. Die Erfahrung der drei großen Visionen. Vom Umgang mit Energie. Energie und Handeln.

  13. Die fünf reinen Lichter.
    Das klare Licht. Die Entwicklung der fünf Lichter. Zwei Dzogchen-Darlegungen über die fünf Lichter. Einheit der vier Chakras. Spiegel des leuchtenden Geistes.

  14. Trikaya - die drei Dimensionen.
    Das Trikaya-Prinzip. Tsal und Trikaya. Der Trikaya im Bereich der individuellen Existenz. Grund.Buddha, Pfad-Buddha und Resultat-Buddha. Trikaya aus der Sicht der Sutra-, Tantra- und Dzogchen-Lehren. Die Leidenschaften und der Trikaya.

  15. Trekchöd und Thögal.
    Praktischer Rat. Thögal. Die Vier Thögal-Visionen.

  16. Sutra und Dzogchen.
    Die absolute Wirklichkeit. Die Höchste Wahrheit. Die Entdeckung der Leere.

  17. Tod und andere Zwischenzustände.
    Vorbereitung auf den Tod. Ein Vergleich zwischen Tod und Schlaf. Die Traumpraxis. Der Sterbeprozeß. Die sechs Arten klaren Wissens und die sechs Erinnerungen. Die Bardo-Visionen. Ein Bönpo-Bestattungsritual. Die Bardos. Der Bardo des Urgrundes. Der Bardo des Klaren Lichts. Der Bardo der Existenz. Drei Bardos und drei Arten von Übenden. Samsara und Nirvana. Rat für die Bardo-Übung.

  18. Anhang.
    Der erste Zyklus: die Neun Wege. Der zweite Zyklus: die Vier Pforten und das Fünfte, die Schatzkammer. Über das Zhang Zhung Nyan Gyud.
    Deutsch-Tibetisch-Glossar der Fachtermini.
    Glossar.





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© 1997 Friedhelm Pielage