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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie
Die Frage des
Monats
November 1999
Februar 2000



Die Frage des Monats Dezember 1999 lautete:

Ist jemanden lieben etwas, das erlernt werden kann?
Wenn ja, wie?


Auf diese Frage gingen 39 Antworten ein. Herzlichen Dank
für Ihre Beteiligung.

Friedhelm Pielage



JA!!! - Wenn das Strohfeuer der ersten Liebe nicht mehr lodert, sondern nur mehr glimmt, wenn der "Alltag" einkehrt, dann geht's mit dem Lernen los. Schließlich sind wir ja auf einem Lernplaneten um in der Dichte der Materie die 3-D zu erleben. Und so dürfen wir lernen "zu lieben und zu ehren in guten wie in schlechten Tagen ....", was im Alltagsstress vielleicht nicht immer ganz einfach ist. Hier fängt das Lernen erst an und es gibt in jeder Beziehung immer wieder neue Lernaufgaben.

Merke: was Dich am anderen stört, daran hast DU zu arbeiten. Dies gilt nicht nur in der Partnerschaft, sondern für alle Menschen, die Dir im Laufe Deines Erdenlebens begegnen. Du kannst die Idealbeziehung nicht erlangen, wenn Du verlangst, Dein(e) PartnerIn soll sich ändern. Sondern es geht in die andere Richtung: wenn Du Dich änderst, ändert sich Deine Umwelt.

Es ist schön, dass wir das alles auf unserer Erde lernen dürfen. Wir haben uns das Leben hier ja so ausgesucht, wie es ist.

26.12.1999, Manfred (44)


Wenn ich davon ausgehe, dass ich mit und in Liebe gezeugt wurde, dann kann ich höchstens durch die Erfahrungen, die ich in meinem Leben machte, die Liebe VERlernt haben bzw. richtiger: sie wurde mit anderen Gefühlen verschüttet. Dann ist es möglich, mit kompetenter Hilfe bei der Heilung dieser Gefühle die Liebe wieder zu entdecken.

Nein! Lieben lernen kann man nicht. Sie ist ewig. Vertrauen neu entwickeln durch eben diese oben beschriebene Heilung kann zur Aufdeckung der Liebe führen. Dies ist nur ein(!) beschriebener Weg von unendlich vielen, der die Liebe wieder neu erfahrbar werden lässt.

26.12.1999, Sylvia (40)


Wirklich lieben kann man nur, wenn man sich selbst liebt und das muss hart erarbeitet werden. Liebe muss selbstlos, also bedingungslos sein, sonst ist es keine Liebe. Wird übrigens sehr gut beschrieben von Peter Lauster in "Die Liebe"

27.12.1999, Susanne (40)


Ja, man MUSS es lernen, jemanden (d.h. jemand bestimmten) zu lieben. Sich selbst und seine Wünsche zurücknehmen, auf den Partner (männlich oder weiblich) einzugehen, ihm/ihr zuzuhören und sich vergewissern, dass man ihn/sie verstanden hat. Konflikte frühzeitig auszutragen, kompromissbereit zu sein. Das bedeutet: sich gemeinsam zu entwickeln, auch in unter- schiedlich Richtungen. Und sein Gegenüber respektieren. Das alles gelingt nur, wenn sich beide Seiten so verhalten, mit einander wachsen d.h. sich verändern und die Veränderung des Partners akzeptieren.

Die Liebe zueinander kann mit jedem Alter ihren speziellen Reiz entfalten, wenn man stets bereit ist, dem Partner Freiräume einzuräumen und seine Entwicklung zu fördern. Es darf nicht einer/eine von der/dem anderen erwarten, das er/sie ewig turtelt und körperlich knackig frisch bleibt.

28.12.1999, Jean (73)


"jemanden lieben" - "autofahren" - "geldverdienen" - alles bleibt im Außen. die Sehnsucht nach "Einssein" scheint gestillt, der Hunger befriedigt. Aber geht es darum? Kann das Verlangen, die Suche nach... dadurch gestillt werden? Und wenn - für wie lange?

Ich meine es geht um Akzeptanz, mich selbst annehmen, in den Fluss des Lebens finden. Wenn das geschieht, mit allen Aspekten, den geliebten und ungeliebten, passiert Annahme, Geschehen lassen, Sein. Dann ist es nicht die Frage "jemanden" zu lieben. Liebe passiert in Allem, in jedem kleinen Augenblick, in jeder Situation. Und so wird/ist Liebe unpersönlich. Liebe geschieht, ist nicht gerichtet. "Ich" kann nicht lieben; denn ICH grenzt aus, ist gerichtet auf ein Objekt "jemanden" - "jemanden anders" eben nicht.

28.12.1999, Harald (46)


Ich denke, dass 'jemanden lieben' nicht nur erlernt werden kann, sondern sogar erlernt werden muss. Und wir lernen es von unseren ersten Lebenstagen an, wenn wir erfahren, wie andere Menschen 'jemanden lieben'. Dies ist eine Erfahrung, die wir meist am eigenen Leibe machen, denn der erste 'Jemand' sind wir erst einmal selber.

28.12.1999, Ingo (38)


Nur autodidaktisch, also nur ohne Einfluss von außen, wenn man mal vom Feedback absieht. Liebe ist ein Gefühl und Gefühle kann man nicht erlernen, wie ein Handwerk. Aber man kann lernen, sich selber nicht nur durch sein Ego zu definieren, sondern jemand anderen in sich hineinzulassen, alles Angenehme für sie/ihn mitzuerleben und alles Unangenehme für sie/ihn mit durchzustehen. Wenn man das dann auch noch bedingungslos macht, dann kommt man dem, wie Liebe landläufig versucht wird zu definieren, schon sehr nahe.

28.12.1999, Eckhard (43)


Die Liebe kann sehr wohl erlernt werden, diese wächst mit der Zeit immer mehr. Verliebtheit ist keine Liebe, sondern nur Schmetterlinge im Bauch. Dieses Gefühl geht aber schnell vorbei, dann kann aus dieser Liebe entstehen. Aber das ist ein Lernprozess, der nur aus tiefem Gefühl und Vertrauen entstehen kann. Und lernen muss man alles, auch wirklich zu lieben. Und dies ist das Schönste, wenn man es kann und dem Partner vermittelt. Es zählt für mich dabei weder Geld noch sonstige Statussymbole, die Liebe ist das Einzige, das in unserer Zeit nicht mehr funktioniert und daher diese irrsinnigen Scheidungsraten: Viele Menschen können durch das Konsumdenken keine Gefühle mehr entwickeln, sind nur mehr Egoisten und suchen beim kleinsten Streit das Weite. Ich bin auch der Meinung, dass dies auch ein Generationsproblem ist. Wirkliche Liebe entsteht mit der Zeit und alles im Leben ist ein Lernprozess bis zum Tod. Auch, und hauptsächlich die Liebe.

28.12.1999, Sylvia (46)


Liebe ist bedingungslos und frei. Wenn ich es schaffe, mich selbst bedingungslos und frei zu lieben, bin ich in der Lage, mein Gegenüber in derselben Art und Weise gegenüberzutreten. Doch diese Sache gehört in den Bereich: "Dinge, die einfach, aber schwer zu machen sind."

28.12.1999, Christiane (29)


Liebe ist ein Gefühl. Das ist nichts was ich erlernen kann. Aber die Liebe zu jemandem am Leben zu erhalten, das kann ich lernen. Wichtig ist meiner Meinung nach miteinander im Gespräch zu bleiben, Probleme etc. beim Namen zu nennen, nicht auf unausgesprochenen Erwartungen sitzen zu bleiben, Wünsche und Vorstellungen zu äußern.

29.12.1999, Ulrike (30)


Nein. Es kann nur erkannt werden, wie es ist, dass man nicht mehr geliebt hat. Dann kann eine Umkehr erfolgen. Lieben ist unser natürlicher Zustand, der durch Schock und mentale Zustände unterbrochen oder reduziert werden kann.

29.12.1999, Alf (49)


Tiefe Verbundenheit oder Liebe müssen sich entwickeln. Dies ist ein Prozess des gegenseitigen Aufeinanderzugehens. Anfängliche Verliebtheit baut eigentlich immer auf einer Projektion der eigenen Erwartungen auf den Partner. Bemerkenswerterweise zählt bei alleinstehenden Frauen der Charakter eines möglichen Partners besonders... -verheiratete Frauen werten dieses Kriterium nicht mehr in gleichem Maße. Vermutlich wird der Begriff Liebe noch immer in einer idealisierten Weise interpretiert. Vermutlich werden die Motive einer Beziehung im Laufe dieser, langsam aneinander angenähert. Liebe ist essenziell, und das Gefühl der Verbundenheit kann sich über die Zeit auch zwischen Menschen entwickeln, die isoliert leben und deren ursprünglichen Anforderungen einer Beziehung widersprechen.

Liebe hat auch unbewusste Aspekte, und oft können wir uns trotz widersprüchlicher Attitüde einer Zuneigung nicht entziehen. Selbst solche unbewussten Inhalte können durch Konditionierung verstärkt oder abgeschwächt werden. Ich sehe gerade in der Entwicklungsfähigkeit der Liebe eine echte Chance, als Mensch zu wachsen. Deshalb widerstrebt mir das mystisch-idealisierte Bild der Liebe - erinnert mich etwas an den Begriff der Inspiration - aus dem Nichts kommt der alles beseelende Gedanke... Bitte nicht allzu zynisch werten!

29.12.1999, Georg (28)


Jemanden lieben als Erfahrung, ich habe als Kind meiner Eltern, Brüder und Schwestern Liebe erfahren in verschiedenen Formen, Urvertrauen und Urmisstrauen verinnerlicht. Jemanden lieben zu lernen heisst für mich, mich selbst lieben, und das in jedem Moment. Es ist echt schwer, sich zu vergeben, mir zu vergeben. Am Anfang ist es, jemanden so lassen wie er ist, und dann kracht es oder nicht. Ich bemerke, es ist eine schwere, umfangreiche Frage.

29.12.1999, Thomas (26)


Ich glaube schon, vorausgesetzt, die Grundstimmungen stimmen überein und es kommt zu aufrichtigen Begegnungen.

30.12.1999, Andreas (38)


Ich denke es braucht die Fähigkeit, von der Tiefe her zu sein. Jeder Mensch hatte ja diese Tiefe, aber bei vielen ist sie zugeschüttet, zubetoniert, so dass sie Zeit ihres Lebens nicht aus der Tiefe da sind und deshalb meiner Ansicht nach auch nicht liebesfähig oder evt. bloss in beschranktem Masse liebesfähig sind. Es müsste ein Weg zu dieser Tiefe freigeschaufelt werden, aus der die Liebe wirkt. Dazu braucht es aber die Bereitschaft und Einsicht desjenigen Menschen, bei dem das Zugeschüttete freigeschaufelt werden sollte.

31.12.1999, Ruth (40)


Ich glaube nicht, das jemanden zu lieben erlernt werden kann. Ich glaube, dass wir sowieso ständig in der Liebe sind, nur dass wir aus Angst diese Liebe nicht zulassen. Ich glaube, dass wir dann jemanden lieben können, wenn wir es schaffen, unsere alten Muster aufzulösen (mit Hilfe von psychologischen, energetischen, spirituellen Techniken).

31.12.1999, Ursula (41)


Ja, denn gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme sind die Basis um den anderen seiner selbst willen zu mögen. Dies muss erlernt werden.

2.1.2000, Edith (37)


Als ich 17 war hatte ich meinen ersten festen Freund. Ich erkannte damals, dass die Liebe die meine Mutter mir gab in einem Punkt gleich war wie die Liebe die mein Freund mir entgegenbrachte. Sie war "bedingungslos". Ich habe durch diese beiden Menschen gelernt, was Liebe ist, weil ich sie durch Sie erfahren konnte. Dafür möchte ich mich bedanken.

3.1.2000, Kerstin (33)


Nein. Man könnte sich höchstens an den anderen gewöhnen und ihn schätzen lernen. Aber lieben erlernen? Ist mir unvorstellbar.

4.1.2000, Selma (38)


Bevor ich wirklich jemanden lieben (was ist lieben?) kann, muss ich diese Fähigkeit in mir wiederentdeckt haben. Dies setzt einen Entwicklungsprozess und eine Auseinandersetzunge mit meinen in der Kindheit erlittenen Verletzungen voraus. Erst wenn ich mich selbst annehmen, selbstlieben kann, kann ich auch jemanden lieben. Das ist die eine Ebene.

Ich merke gerade beim Schreiben, dass ich einen Idealzustand beschreibe, um den ich ringe, den ich selbst noch nicht erreicht habe und daher eine Ursache kreiere, meine Liebe immer in die Zukunft zu verlegen. Dabei ist mein Herz jetzt voll und fliesst über. Ich spüre viel Angst, mich zuzumuten, zuzulassen. In der Unvollkommenheit liegt die Vollkommenheit.

Das ganze Leben ist Lernen, was nie aufhören wird. Insofern ist der Weg das Ziel. Zum Wie: In der authentischen Auseinandersetzung mit sich selbst, in der Suche nach der subjektiven Wahrheit liegt der Schlüssel.

Es gibt viele Arten von Liebe. Ich spreche im Moment von der Liebe in Partnerschaft und Beziehung: Als männliches Wesen habe ich dazu eher andere Fragestellungen, wie: Wenn ich jemanden liebe (eine Person), darf dann mein Herz - inklusive meines Körpers - für andere offen sein? Kann man Liebe teilen oder ist das ausschliesslich Vermeidung von Nähe? Wo hat Liebe (Einlassen) seine Grenzen?

5.1.2000, Isha (45)


Ja. Mit Gottes Hilfe.

5.1.2000, A1 (50)


Es gelingt vielleicht am ehesten, wenn man den Gedanken verinnerlicht, dass Gott alle Menschen, die er ins Leben gerufen und denen er Daseinsberechtigung gegeben hat, gleichermaßen liebt.

8.1.2000, Helga (52)


Jemanden lieben, kann meiner Meinung nach erlernt werden. Das heißt, immer wieder das Herz des Gegenüber zu suchen, jenseits seiner oberflächlichen Fassade zu schauen. Dies erfordert sicher auch eine Kenntnis von den Problemen und Nöten der Menschen. Dies wiederum kann man durch verschiedene Seminare mitbekommen, in denen das Herz der Menschen erreicht wird. z.B. Familienaufstellung und etliche Psychotherapieformen. Dabei ist es hilfreich, wenn man selber bei sich einiges durchgelebt hat.

9.1.2000, Werner (41)


Ja. Ich bin mir nicht sicher, aber auf die Frage nach dem "Wie" gibt es keine allgemein gültige Antwort. Sie ist subjektiv geprägt, d.h. das "Wie?" hängt ab von den persönlichen Erfahrungen die ein Mensch in Verbindung mit einem anderen Menschen gemacht hat, wie viel zu geben er bereit war und ob er die Wiederholung überwinden konnte.

Wenn ich zurückdenke, stelle ich fest, dass der Begriff "Liebe" in jüngeren Jahren mehr von Instinkten geprägt war und das Ineinanderversinken mit dem Zustand des Rausches zu vergleichen wäre. Aber nach jedem Rausch kommt der Kater. Vielleicht stellt sich die Frage, wie lange ein Mensch braucht um zu verstehen, dass der Rausch keine befriedigende Lösung für seine Liebesbedürftigkeit ist. Wenn dieser Punkt erreicht wird (meistens in einer Lebenskrise), besteht die Chance, die Wiederholung zu überwinden und weniger oder keine Bedingungen mehr an die oder den Liebenden zu knüpfen. So können wir uns vielleicht aus dem materiellen Verhalten des Nehmens und (!) des Gebens lösen und andere Energiequellen anzapfen.

Das geht aber nicht ohne Schmerz, denn erst im Mangel können wir klarer sehen, welchen Wert die "Dinge" haben. Deren Wert können wir erkennen wenn wir von ihnen wegschauen. Dann können wir uns dem zuwenden was hinter den Dingen steht. Sobald diese nicht sichtbaren Kräfte zur Wirkung gelangen, können wir aus anderen Quellen schöpfen und mit dieser Energie den Austausch der Dinge vornehmen.

13.1.2000, Christoph (40)


Ja, doch oft muss man sich erst von seinen alten Mustern lösen. Man kann dann erst mal lernen, "jemanden" unvoreingenommen zu sehen, später dann auch diesen "Jemand" zu lieben.

13.1.2000, Adele (40)


Ja. Zum einen steigt die Empathiefähigkeit analog zur Entwicklung der Liebe zu sich selbst, zum Abbau rigider Persönlichkeitsstrukturen, zur verbesserten Selbstwahrnehmung. D.h. mit Hilfe geeigneter psychotherapeutischer Verfahren, die sich o.g. Entwicklungen zum Ziel gemacht haben steigt meine Empathiefähigkeit und damit auch meine Liebesfähigkeit.

Darüber hinaus gibt es spezielle Meditationstechniken, die sich ein allumfassendes Mitgefühl fördern, bei denen man z.B. zunächst nahe stehende Personen visualisiert und versucht, sich ihnen innerlich liebevoll zuzuwenden, dann weniger nahe stehende und schließlich sogar Menschen, denen man bisher mit Ablehnung begegnete.

18.1.2000, Heike (32)


Grundsätzlich stellt sich erst einmal die Frage "Was ist Liebe?" Liebe ist, wenn ich mich zu einem Menschen besonders stark hingezogen fühle, mit ihm in vielen Dingen übereinstimme, er mich und ich Ihn verstehe und verstehen will, Verständnis und Großzügigkeit herrscht, Verzeihen muss möglich sein, man die Gefühle des anderen achtet und nicht verletzt, in schwierigen Situationen zusammen hält. Wenn man sich mit den Guten Dingen des anderen assoziiert und sich von den schlechten dissoziiert ( und nicht umgekehrt).

So nun zur eigentlichen Frage! Bei sehr vielen Menschen überwiegen andere Modalitäten, Man sieht eine Person und findet diese interessant, sexy, attraktiv, männlich bzw. weiblich und lässt sich mit demjenigen ein. Viel später erkennt man die wahren menschlichen Werte, Schall und Rauch sind verzogen, jetzt bedarf es einer beidseitigen Anpassung, bei der es entscheidend ist, wie stark man bereit ist, von seinen Geflogenheiten Abschied zu nehmen. Klappt es, bleibt das Paar zusammen, klappt es nicht wiederholt sich der Vorgang in der nächsten Beziehung. Also muss man sagen: lieben ist lernbar und wird in jeder Beziehung früher oder später verlangt.

19.1.2000, Andre (35)


Ja - Du kannst es lernen! 'Warum kann ich diesen Menschen nicht lieben'...frage ich mich manchmal - irgendetwas stößt mir auf, kann ich nicht leiden. ... Da haben wir's schon: Ich kann nicht leiden!

Wenn wir uns verletzt fühlen, wenn wir wütend sind, aggressiv, ... dann stehen wir immer vor der Entscheidung, zu gehen - das tun wir meistens - oder zu bleiben. Wie sieht das Bleiben aus, wenn ich vielleicht sogar schon total ausflippe? Einmal tief Luft holen vielleicht die letzte Kraft zusammennehmen und sagen, dass man ein wenig Zeit braucht zum ... Sich-auf-sich-besinnen:

Dann geht man in den dunklen Raum, kann vielleicht erst mal gar nichts erkennen, fühlt sich wie tot oder man schreit ganz laut, zerschmettert Geschirr ... Später, wenn es schon dämmert, kann man vielleicht Bilder malen und weinen ... und nach Stunden oder Tagen kann man erkennen, warum man einen Menschen nicht lieben konnte!

Meistens können wir dann sehen, dass hinter der Wut die Angst stand oder der Trotz: Wie kleine Kinder haben wir "rumgebrüllt" - und wollten eigentlich in den Arm genommen werden! Wir erkennen die Angst, verlassen zu werden, ausgeschlossen zu sein, alleine und einsam zu sein ... Und wenn wir das annehmen können, diese "schwache" Seite in uns, die da eigentlich sehr stark ist - viel stärker als 'zu gehen' - wenn wir unsere dunklen Seiten annehmen, Licht machen, können wir wieder herauskommen aus unserem Raum, aus unserer Zeit, die wir dort verbringen mussten, um zurückkommen und "verzeihen" zu können.

Und das Licht wird uns unseren Weg zeigen, bis zur nächsten Tür, bis zum nächsten Menschen, bis zur nächsten Eigenschaft eines Menschen, die wir nicht ausstehen können, bis zur nächsten Entscheidung, zu gehen oder zu bleiben!

Liebe können wir nur dann lernen, wenn wir in unsere dunklen Räume hineingehen und uns dort umsehen und wir wieder herauskommen, wenn wir zu unseren Gefühlen kommen, zu unserem Schmerz und unserer Trauer, die da hinter der Wut stehen! Lieben lernen bedeutet "sterben" ...und "erwachen".

Wenn Du die Hölle durchlebst - oder lass es zu Anfang eine Talfahrt sein - fühlst Du Dich nachher wie im Himmel: Es fühlt sich göttlich an! Liebe und Tod liegen ganz nah beieinander. Die Entscheidung ist bei uns: entweder immer wieder zu gehen und "Dingen", die uns nicht passen den Rücken zu kehren, auf der Stelle zu treten, oder ... zu bleiben ... und hinzuschauen ... und Liebe zu lernen ...

19.1.2000, Janine (25)


Jemanden lieben kann wenn überhaupt, nur bedingt erlernt werden. Die Fähigkeit Liebe zu geben hat eher eine gefühlsmäßige Basis und hängt in starkem Maße von eigenen Erfahrungen und eigenem Erleben und Fühlen in der frühesten Kindheit ab. Sich selbst annehmen und lieben können, ist eine wesentliche Voraussetzung, andere Menschen zu lieben. Die Fähigkeit zu lieben, kann jedoch in kleinen Schritten durch eigene Erfahrungen auch in späteren Jahren zurückgewonnen werden. Ich würde mich über eine Rückmeldung zu meiner Meinung freuen.

19.1.2000, Peter (-)


Jemanden lieben oder etwas lieben, das einem vorher unbekannt war, das unbekannte in uns, das, was verneint wird, das, was keine Akzeptanz zulässt. Im Grunde genommen kann alles geliebt werden, wenn wir erkannt haben, dass wir selbst die Liebe sind. Schöpfungsreiche Wesen, wenn ich aus dem Herzen spreche und erkenne, wenn meine Absicht aus der reinen Erkenntnis des Herzens kommt.

Allein schon das Unvermögen, mein Defizit zu erkennen und zu akzeptieren, das in mir die Unvollkommenheit ist, braucht sehr viel Liebe. Für mich ist es so, dass ich mich immer wieder neu lieben lernen muss, denn so wie das leben ist, unterstehen wir einem immer währenden Prozess von Wandlung und Transformation. In dem Moment, wo ich meine Unfähigkeit lieben lerne, kann ich es auch dem anderen gegenüber.

23.1.2000, Elke (34)


Ja man kann es lernen durch Liebe zu sich selbst und zu andern. Die Wunden müssen angenommen und geheilt werden, damit wir frei werden können für die Liebe.

23.1.2000, Urs (33)


Es ist die Dualität der Liebe. Jemanden ohne Frage zu lieben und jemanden lieben zu lernen. Lerne ich jemanden zu lieben, so habe ich das Verständnis dafür, die Welt zu lieben, alle Menschen zu lieben. Denn ich habe durch das Lernen meine Sicht erweitert, auf die Dinge des Lebens zu sehen. Ich sage Ja man kann lieben lernen. Lieben heißt verstehen und sehen, erfühlen.

27.1.2000, Margit (49)


Natürlich, indem man immer wieder diese Person in seinen eigenen Gedanken glorifiziert, sich an Schönes mit dieser Person erinnert, es projiziert usw. So wie man es macht, wenn man wirklich verliebt ist, nur ist es dann Übung und wird zur "normalen" Schwingung.

28.1.2000, Ottschke (42)


Liebe unter Menschen ist eine zwischenmenschliche, emotionale Erfahrung. Wir lernen nicht die Liebe, aber wir lernen den Umgang mit ihr, durch den jedes Individuum eine einzigartige Prägung erfährt.

28.1.2000, Gisela (66)


Ja, und zwar ganz einfach, indem man die Gefühle, die man fühlen möchte an eine andere Person weiterleitet. D.h., dass man einer anderen Person die Energie zukommen lässt, nach der man sich selber sehnt. Das ergibt einen Kreislauf und somit eine Resonanz.

31.1.2000, Stefan (26)


Wenn man lernt, das Leben oder allgemein das menschliche Bewusstsein als etwas erstaunliches und faszinierendes zu betrachten und es als das einzig gute zu lieben, dann kann man gleichzeitig auch Teile des Ganzen, also Menschen etc. lieben.

5.2.2000, Christian (20)


Nein. Die Liebe kommt und geht ... unmöglich jemanden "lieben zu lernen"!!! Ich habe noch nie vermocht jemanden einfach zu lieben. Im Gegenteil war ich eher immer sehr überrascht, wie sie erschien ... und wen ich gerade liebte ....

7.2.2000, Maria (18)


Ich denke, man kann lieben lernen. Indem ich mich selber lieben lerne und mich selber annehme kann ich auch andere lieben.

10.2.2000, Anke (34)


"Irgend jemanden lieben" kann man meiner Meinung nach nicht erlernen. Es müssen schon Gefühle für den Menschen vorhanden sein, die auf Liebe basieren. Man kann aber lernen wieder jemanden zu lieben. Das heißt für mich: Wenn das Vertrauen und die Offenheit fehlt, weil es durch schlechte Erfahrungen gehemmt worden ist, ist es trotzdem möglich wieder zu lieben. Und zur Liebe gehört meiner Meinung nach Offenheit und Vertrauen.

Wie man es lernen kann? Das frage ich mich seit 2 Jahren. Seit 2 Jahren bin ich in einer neuen Beziehung, nach sehr schlechten Erfahrungen. Ich liebe meinen Partner und möchte ihn nicht verlieren. Ich prüfe mich und meine Reaktionen jedes Mal genau. Dadurch kann ich oft erkennen, dass die Realität anders aussieht, als ich sie fühle. (Schlecht ausgedrückt, aber ich versuche es jedenfalls). Mein Partner hilft mir durch Geduld und Verständnis, soweit es ihm möglich ist.

Ich kann immer noch nicht 100% vertrauen und werde es wohl auch in nächster Zeit nicht können. Doch bin ich schon wesentlich offener und habe (rückblickend) schon viel mehr Vertrauen, als vor 2 Jahren. Auch dank meiner und seiner Therapie in Heiligenfeld. Viel Glück!!

13.2.2000, Tanja (29)



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© 2000 Friedhelm Pielage