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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie

- 4. Jahrgang, Heft 2, 1998 -

Zusammenfassung

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Michael von Brück

Warum müssen wir leiden?

Der Weg zur Erfüllung führt nicht am Leid vorbei, sondern durch das Leid hindurch. Leiden ergibt sich einmal aus der Realität der Welt, so wie sie ist, zum andern aus menschlichen Beziehungen und schließlich, in Zusammenhang damit, als Leiden an Vereinsamung. Die Antworten der Religionen: im Hinduismus dient die Leiderfahrung zur Überwindung des kleinen subjektiven Weltbildes und leitet zum wirklichen Gott- und Selbstbewußtsein und Vertrauen. Im Buddhismus führt das kostbare menschliche Leben vor allem durch das Leiden auf den spirituellen Weg der Befreiung und des Mitgefühls. Im Christentum gibt es Leiden als Strafe, als Märtyrererfahrung und als Mitleiden, sogar das Mitleiden Gottes, über das Öffnung und Erlösung geschehen kann. Es gibt auch das moderne Leiden an Leere und Sinnlosigkeit, bei dem das geistige Zentrum, Gott, verlorengegangen ist. Sowohl im Christentum als auch im Buddhismus braucht man Ichstärke, um den eigenen Egoismus zu überwinden, und Mut, sich dafür zu öffnen, daß alle unsere Erfahrungen letztlich aus einer Dimension der Weisheit und Liebe kommen.

Schlüsselwörter: Leid bedingt durch Realität der Welt, Beziehungen, Vereinsamung. Leiden im Hinduismus, Buddhismus, Christentum.


© 1998 Verlag Via Nova (Text), Friedhelm Pielage (Layout)