Inhalt dieser
Ausgabe


* * *

v o r h e r i g e r
Artikel


n ä c h s t e r
Artikel


Transpersonale Psychologie und Psychotherapie

- 4. Jahrgang, Heft 1, 1998 -

Zusammenfassung

* * *

Jürg Zöbeli

Sinngebung oder Sinnfindung?
Ein gemeinsames Wirkprinzip von Psychotherapie und Meditation.

Arbeite, als hinge alles vom Arbeiten ab.
Bete, als hinge alles vom Beten ab.

Gurdjieff

Das existentielle Dilemma zwischen den Grundbedürfnissen nach Selbstabgrenzung und Selbsthingabe ist sowohl Ursache unseres Leidens als auch Motor der Entwicklung. Während die Psychotherapie Einseitigkeiten der Entwicklung korrigiert und den Teil-Sinn praktischer Lebensbewältigung, den Sinn im Leben anstrebt, hat spirituelle Übungspraxis zum Ziel, den transzendenten Sinn, den Sinn des Lebens erfahrbar zu machen, indem der Baumeister der Welt, wie Buddha die dualistische Wahrnehmung bezeichnete, erkannt und transzendiert wird. Doch bedienen sich beide Disziplinen im Grunde derselben Methode der Reinszenierung des existentiellen Dilemmas in homöopathischer Dosierung, der Dialektik zwischen abgrenzender Struktur (therapeutisches Setting bzw. spirituelles Ritual) und entgrenzender Offenheit (freies Assoziieren bzw. Achtsamkeit).

Schlüsselwörter: Transpersonale Psychologie, Sinnfrage, Selbstabgrenzung und Selbsthingabe, Psychotherapie und Meditation, Double-bind.


© 1998 Verlag Via Nova (Text), Friedhelm Pielage (Layout)