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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie

- 8. Jahrgang, Heft 2, 2002 -

Zusammenfassung

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Mariá Gorbi

Der innere Weg jenseits der religiösen Formen

Wir Menschen sind dazu bestimmt, bewußt zu werden und zu lieben, und müssen dies lernen. In hierarchisch strukturierten Gesellschaften ist Unterwerfung überlebensnotwendig, auch in der Religion. Das bringt diese in den Zwiespalt, einerseits Unterwerfung lehren und fordern zu müssen und andererseits eine Weise des Begreifens, Sehens und Fühlens einzuführen, die von Unterwerfung frei macht. In modernen Industrie- und Kommunikationsgesellschaften hängt das Überleben nicht mehr von Unterwerfung ab, die Menschen haben kaum eine Vorstellung von Sünde und sorgen sich wenig um ihr Leben nach dem Tod. Diese ,Gottferne' bringt Verluste, aber auch die Möglichkeit einer Religiosität jenseits des eigentlich egozentrischen Bemühens um Errettung in diesem Leben oder nach dem Tod. Es geht darum, egozentrische Tendenzen verstummen und die Illusion platzen zu lassen, man sei ein separates Ich. Und es geht um die Erkenntnis, daß dieser ,Egotod' nicht ins ,Nichts', sondern eigentlich in ,Alles' führt, vor allem zur bedingungslosen Offenheit gegenüber der Wirklichkeit und zu liebender Hingabe an sie. Viele Wege führen dahin, nicht nur der westliche theistische.

Schlüsselwörter: Religiosität in hierarchisch strukturierten und in Industrie- und Kommunikationsgesellschaften, Unterwerfung mit dem Ziel der Errettung vs. Egotod und Befreiung. Oekumene.


© 1997-2002 Verlag Via Nova (Text), Friedhelm Pielage (Layout)