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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie

- 8. Jahrgang, Heft 1, 2002 -

Zusammenfassung

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Ursula Reinecke

Ichentwicklung und Eignung zur Meditation

Die westliche Psychologie und die buddhistische Lehre meinen zwei verschiedene Dinge, wenn sie von Ichverlust oder Ichlosigkeit reden. Während die westliche Psychologie das stabile integrierte Ich als Entwicklungsziel sieht, beginnt die buddhistische Lehre damit. Sie setzt ein stabiles, integriertes Ich voraus, das Angst, Schmerz und Frustrationen aushält, die in jeder Meditationssitzung auftreten können.

Menschen mit schwachem Ich, die im klinischen Sinne an frühen Störungen leiden, erleben eine Ichlosigkeit, die auf der noch ungenügenden Ich-Bildung beruht. Dagegen wird das ausgebildete, stabile Ich in tieferen Stadien der Meditation transzendiert. Die Holon-Psychologie von Wilber zeigt, wie diese verschiedenen Denk-Bereiche dennoch zusammenhängen.

Obwohl im Normalfall gilt, dass Meditation und ein fruchtbringender, spiritueller Weg ein stabiles Ich voraussetzen, so können unter bestimmten Voraussetzungen ichschwache Menschen oder solche mit klinischen Problemen doch von Meditation oder bestimmten Techniken und Praktiken profitieren.

Schlüsselwörter: Selbst, Ichlosigkeit, Wilber, Buddhismus, Meditation.


© 1997-2002 Verlag Via Nova (Text), Friedhelm Pielage (Layout)