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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie

- 7. Jahrgang, Heft 2, 2001 -

Zusammenfassung

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Hans-Willi Weis

Ken Wilbers Transpersonale Systemspekulation - eine kritische Auseinandersetzung

Wilber will etwas Unmögliches: die Versöhnung von Metaphysik und Wissenschaft, eine Integration von Religion und Naturwissenschaft. Die 'Theorie von Allem', auf die er abzielt, ist ein Widerspruch in sich selbst, da eine rationale Theorie und Wissenschaft sich immer mit individuellen Fragen befaßt, resp. mit Subjekten oder Systemen. Ansonsten führt es zu einem bloßen Glaubens-System.

Wilbers sogenannte philosophia perennis (Plotin, Hegel, Aurobindo u.a.) und die Große Kette des Seins (eingeschlossen die höheren Schichten des Bewußtseins, genannt die transpersonalen Stadien) können daher nicht wissenschaftlich überprüft werden. Insbesondere kann Meditation als eine spirituelle Praxis nicht als regulärer Weg wissenschaftlicher Forschung gesehen werden. Meditation bleibt eine kulturelle Technik für Individuen für den mentalen Nutzen dieser Individuen.

Wilber sucht nach Gesetzen und Prinzipien der Evolution in der Vergangenheit, die weitere Evolution in der Zukunft garantieren und die Menscheit schließlich zu den höchsten Schichten des transpersonalen Bewußtseins führen. Für Wilber ist Evolution Gott, und Gott ist Evolution, eine metaphysische Hypothese, die man glauben kann oder nicht, die aber nicht bewiesen werden kann. Schließlich sind Wilbers Konzepte und zahlreiche Modelle viel zu abstrakt, um eine wirkliche transpersonale Forschung anzuregen.

Schlüsselwörter: Spektrum des Bewußtseins, Philosophia perennis, Große Kette des Seins, Metaphysik und Wissenschaft, Meditation und wissenschaftliche Forschung, Evolution, weitere Evolution zu transpersonalen Schichten des Bewußtseins, phänomenologischer Ansatz versus abstrakte Theorie.


© 1997-2002 Verlag Via Nova (Text), Friedhelm Pielage (Layout)