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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie

- 7. Jahrgang, Heft 1, 2001 -

Zusammenfassung

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Jürg Zöbeli

Wieviel Ego braucht der Mensch?

Für die Transpersonale Psychologie, die sich als Brückenschlag zwischen der Psychotherapie und den spirituellen Erkenntniswegen versteht, stellt sich die Frage, ob die Ziele der beiden Disziplinen, die Ichstärkung und das Loslassen des Ich, miteinander vereinbar sind. Ein starkes Ich ist charakterisiert durch eine ausreichende und ausgeglichene Entwicklung seiner polaren Grundbedürfnisse nach Autonomie und Anpassung, Selbstbehauptung und Hingabe, Differenzierung und Integration. Die Psychotherapie vermag das existentielle Dilemma zwischen diesen beiden Strebungen und seine Ursache, das duale Bewußtsein, nicht zu beseitigen. Die Transzendierung dieses Dualismus ist aber das Ziel der spirituellen Wege. Dabei wird das Ich entsprechend einer Formulierung Hegels in paradoxer Weise "aufgehoben", d.h. aufgelöst und gleichzeitig bewahrt. Bei aller Unterschiedlichkeit von Psychotherapie und spirituellen Wegen sind sie aber letztlich auf ein gemeinsames Ziel bezogen: die Erkenntnis der Wirklichkeit, die Entwicklung des Bewußtseins.

Schlüsselwörter: Ich, Selbst, Ichstärke, Egotod, Ichtranszendenz, Psychotherapie und Spiritualität.


© 1997-2002 Verlag Via Nova (Text), Friedhelm Pielage (Layout)