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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie
Die Frage des
Monats
Juli 1999
November 1999



Die Frage der Monate August bis Oktober 1999 lautete:

Ist das Wiedererleben einer traumatischen Erfahrung in einer Psychotherapie
notwendig, wünschenswert, überflüssig oder gar schädlich?
Wie sind Ihre Erfahrungen?


Auf diese Frage gingen 34 Antworten ein. Herzlichen Dank
für Ihre Beteiligung.

Friedhelm Pielage



Dies kommt auf die Stabilität des Patienten / der Patientin an. Bei labilen Menschen kann es durchaus schädlich sein, wenn sie von TherapeutInnen nicht "aufgefangen" werden können. Generell finde ich, dass es nicht notwendig ist, bereits Erlebtes und großteils Verarbeitetes wieder hochzuholen. Nur in Ausnahmefällen kann das Wiedererleben hilfreich sein.

19.8.99, Manfred (43)


Ob dies stets notwendig und wünschenswert ist, mag ich nicht beurteilen. In vielen Fällen kann es aber absolut notwendig sein. Besonders dann, wenn die Erfahrung zwar erfolgreich verdrängt wurden, die Folgen davon aber permanent das Leben bestimmen, ohne dass der Ur-Grund dafür erkannt werden kann. Ein solches 'Wiedererleben' hat mir für viele Zusammenhänge in meinem Leben die Augen geöffnet. Die Erfahrung war zwar sehr schmerzhaft, aber ohne Zweifel sehr fruchtbar.

19.8.99, Peter (30)


Wie kann ich etwas wiedererleben das zeitlich schon hinter mir liegt? Aus einer sicheren Situation heraus etwas aufzudecken, das unverarbeitet, als traumatische Erfahrung, tief in meinem Bewusstsein feststeckt, wie ein Dorn - ist kein Wiedererleben sondern ein Erkennen und Entfernen. Mindestens ... damit zuende geführt wird, was irgendwann einmal seinen Anfang hatte. Aber ein Wiedererleben? Ich glaube das geht mir zu weit, ist mir zu schmerzhaft. Der Punkt ist bestimmt der: Jeder ist für sich selbst verantwortlich aber die Frage nach dem Wiedererleben liegt in der Verantwortung des Therapeuten. Und da will ich die Frage ansetzen: Ist jeder Therapeut ein so geschulter und gereifter Mensch um diese Verantwortung übernehmen zu können? Na, ich weiß nicht? Wie kann man das wissen?

19.8.99, Kerstin (32)


Ich glaube die Beantwortung der Frage hängt von der Erwartungshaltung gegenüber der Therapie ab. Wenn ich z.B. Probleme mit Vorgesetzten habe und ich möchte, dass dieses Problem verschwindet, ist es für mich ja nicht wichtig woher es kommt sondern, sondern dass es beseitigt wird.

20.8.99, Marko (33)


Auch wenn ich ... äh, wenig Erfahrung mit Psychotherapie habe, denke ich, dass man das pauschal wohl kaum sagen kann. Der Therapeut / die Therapeutin sollte so etwas stets im Einzelfall entscheiden.

20.8.99, Benjamin (18)


Wiedererleben ja, aber in dissoziiertem Zustand.

20.8.99, Erich (49)


Nach meiner Erfahrung birgt jede Aufarbeitung natürlich auch Risiken, Schweres "emporzufördern" und noch schwereres zu berühren. Deshalb stehen für mich an erster Stelle Stabilisierung, um innere Sicherheit und Kontrolle über meine Gefühle (wieder-) zu erlangen; dann Trost und Unterstützung. Wenn dies erreicht und gesichert ist, kann ich mich besser entscheiden, ob ich die traumatische Erfahrung aufarbeiten will oder nicht.

22.8.99, Stefan (38)


Ich hab das persönlich noch nie durchgemacht, aber denke, dass es zur Bewältigung einer solchen traumatischen Erfahrung ganz gut sein kann.

22.8.99, Patrick (24)


Das Entscheidende ist meiner Meinung nach, dass wir traumatische Erfahrungen sowieso, auch außerhalb einer Therapie, immer wieder erleben, sei es im Traum, sei es in Angstzuständen etc. Eine psychotherapeutische Begleitung bietet im Idealfall eine sichere Umgebung für das Wiedererleben, so dass evtl. mit der Zeit eine Aufarbeitung möglich ist.

22.8.99, Ulla (33)


Ich halte das Wiedererleben von traumatischen Erfahrungen für überflüssig bis schädlich. Wünschenswert ist es nur wenn der "Klient" es wünscht um herauszufinden, ob er mit den ihm zu Verfügung stehenden Erfahrungen / Fähigkeiten im heutigen Leben dieses Trauma besser bewältigen kann als damals. Das heißt aber, das er dieses traumatische Erlebnis mit dem Bewusstsein einer gereifteren Persönlichkeit erneut erlebt / betrachtet. Das ist aber kein vollständiges Wiedererleben.

Vollständiges Wiedererleben einer traumatischen Erfahrung ist niemals (!) notwendig. Es wird nur ein Abhängigkeitsverhältnis geschaffen zwischen "Therapeut" und "Klient". Wünschenswert seitens des "Therapeuten" weil: Bringt Geld, bringt Macht über den "Klienten". Wünschenswert seitens des "Klienten" weil: Viel Dramatik, es passiert etwas, ohne den "Therapeuten" hätte ich es nie geschafft (erneutes erleben von Hilflosigkeit),...

26.8.99, Maischa (33)


Für die Selbsterkenntnis und auch für die Überwindung von Ängsten ist es sehr wichtig, dass man dieses "Wiedererleben eines Traumas" noch einmal bewusster durchführen kann. Allerdings halte ich es für unbedingt notwendig, dass erfahrene Therapeuten (hier die Betonung auf Erfahrung) dies begleiten und mit nachbearbeiten. Meine persönlichen Erfahrungen damit sind hervorragend und ich hatte das Glück hierbei in guten Händen zu sein.

2.9.99, Harald (42)


Ungeschütztes Wieder-Erleben von traumatischen Inhalten halte ich für gefährlich. Bei einer Therapie kommen sowieso ständig Fragmente unverarbeiteter Erlebnisse zutage. In dieser Zeit ist die Angst am größten und davon wird man halb verrückt. Der Therapeut sollte unbedingt lernen, seinen Patienten zu halten, auch körperlich, wenn es geht stundenlang, wenn er merkt, dass der Klient an solche Traumen kommt.

Mein Therapeut hat mich vielleicht zwanzig Stunden im Arm gehalten, hat meine Träume angehört. Meine "Therapie" lief dann innerlich ab, teilweise psychotisch. Im einem Zeitraum von mehreren Monaten sah ich im wachen Zustand blutige Filme ablaufen, gebar tote Tiere aus allen Poren, - glücklicherweise wusste ich einigermaßen, was mit mir abging, da ich selbst eine therapeutische Ausbildung habe. Ohne dieses Wissen wäre ich panikartig in die Psychiatrie und hätte nur noch geschrien. Mein Therapeut hörte sich das an und versicherte mir ganz ruhig, dass dieses Erleben okay sei, schließlich müssten ja tote Tiere den Körper verlassen, damit dieser nicht vergiftet wird, und reichte mir ein Taschentuch, hielt mich im Arm wenn ich hemmungslos heulte.

Mein schrecklichstes Erleben, wo ich dachte, jetzt geh ich in die Psychiatrie hielt er für eine tolle Heilsgeschichte! Das half absolut, den Prozess zu unterstützen und nach und nach kamen alte Traumen , auch Missbrauch ans Licht, die Träume wurden zu Freunden, wurden lustiger, liebevoller. Heute bin ich viel gesünder als je zuvor und voller Dankbarkeit für diesen Psychotherapeuten.

Inzwischen habe ich eine NLP-Ausbildung, in der durch Ankern und Dissoziieren Traumen entschärft werden können. Es gibt eine sehr differenzierte Sprache und eine sehr kreativen Umgang mit dem Unbewussten. Ich bin ganz sicher, dass diese Methode mir eine ganze Menge an Ängsten, die ich in meiner analytischen Therapie durchstehen musste, erspart hätte.

Heute löse ich innere Prozesse mit Spaß und liebevoller Begleitung, bin Partner des Therapeuten, nicht so ausgeliefert, im Kontakt mit den Ressourcen, und weiß, dass ich meine Gedanken und damit mich steuern kann. das ist eine unglaubliche Verbesserung. Zuletzt half mir meine Ausbilderin, Konflikte aus dem Vorleben anzuschauen, die Spiritualität kriegt Namen, die Liebe wird als Lebensziel benannt. Das ist viel klarer. Es geht hin zum Ziel, nicht zurück zum Trauma! Nichts desto trotz, das Gehaltenwerden von meinem ersten Therapeuten hat mich innerlich so getröstet, dass ich mich davon heute noch (10 Jahre später ) getragen fühle. Danke.

3.9.99, Sieglinde (36)


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Wiedererleben traumatischer Erfahrungen unter professioneller Aufsicht mit anschließender abrundender Verarbeitung diese für mich in energiegebende Erfahrungen umwandelt. Da diese vorher mich unbewusst gesteuert hatten, mir also Energie raubten, können sie jetzt sinnvoll von mir in mein Leben integriert werden. Es war nun mal passiert. Wichtig ist es, daraus zu lernen und die Stärken zu ziehen. So haben die traumatischen Erlebnisse ihren Sinn. Bin ich an diesen Punkt angelangt, der sich nicht so lala einstellt (oftmals mit Loslassen - fragt sich oft, wie? - verbunden ist), fühle ich mich energetischer, die alltäglichen Tätigkeiten brauchen weniger Kraft. Es ist wie ein Energieschub, bzw. als ob eine Handbremse gelöst wurde. Ja! Unbedingt wünschenswert, wenn es an der Zeit ist!!!!

3.9.99, Sylvia (40)


Das Wiedererleben einer traumatischen Erfahrung kann heilsam sein, wenn dabei in der realen therapeutischen Situation neue, heilsame Erfahrungen gemacht werden können. Das "Einüben" von neuen "Verhaltensweisen, Denkweisen, Fühlweisen" angesichts des alten Traumas kann voranbringen.

11.9.99, Franz (51)


Wenn ich mich wirklich an die Zeit erinnern will, die vor diesem Leben war, dann muss ich durch die schmerzvollen Absperrungen (traumatischen Erlebnisse) gehen. Ich habe das gemacht, Tränen flossen in Strömen, doch nun weiß ich was ich war, bevor ich hier auf dieser Erde war. Und nun weiß ich auch, warum das alles abgesperrt war. Die Realität ist nicht ganz so simpel wie man es in der Bildzeitung liest. Doch dafür weiß ich nun aus eigener Erinnerung, dass ich auch ohne Körper sehr agil und bewegungsfähig war

16.9.99, Astra (46)


Ich denke, dass dies eine Frage ist, die man nicht eindeutig deuten kann, weil ich der Meinung bin, dass so etwas von Fall zu Fall unterschiedlich ist und die Menschen dies selber entscheiden sollten.

16.9.99, Angel (20)


Ich halte das einmalige Wiedererleben einer traumatischen Erfahrung für notwendig, wenn das Ereignis verdrängt wurde und nun die Zeit reif ist, sich damit zu beschäftigen. Wichtig ist aber, dass man nicht daran "hängen" bleibt.

18.9.99, Alfred (60)


Je nachdem in welcher Entwicklungsphase der Persönlichkeit das in der Therapie zu bearbeitende Problem entstanden ist und je nach dem in welcher Entwicklungsphase die Person sich im Moment der Therapiezeit befindet ist dies Frage verschieden zu beantworten. Ich denke dabei an Ken Wilbers Spektralpsychologie und sein Modell der verschiedenen Psychotherapien je nachdem ob bei dem Patienten um eine Borderline-erscheinung oder eine neurotische Macke handelt, beispielsweise. ( Siehe Ken Wilber: Das Spektrum des Bewusstseins)

27.9.99, Andreas (36)


Nach meiner Erfahrung absolut notwendig und wünschenswert

13.10.99, Helga (51)


Nach meinen eigenen Erfahrungen ist es unbedingt notwendig, derartige Traumata wiederzuerleben, da diese sonst stets im Hintergrund des eigenen Lebens verbleiben und es von dort schwer beeinflussen können.

13.10.99, Carsten (25)


Ich denke, wenn man dabei gut "aufgefangen" wird, kann es durchaus eine heilende Erfahrung werden. Schädlich ist es, wenn ein Therapeut die traumatische Erfahrung seines Klienten nicht erkennt!

26.10.99, Carmen (38)


überflüssig oder gar schädlich.

28.10.99, Ratio (-)


Ich denke, solange man sich im "normalen" Bewusstseinszustand an diese traumatische Erfahrung erinnern kann, muss man sie nicht in einer Therapie erneut heraufbeschwören, sondern kann so daran arbeiten. Die Erfahrungen jedoch, die so verdrängt wurden, das wir sie im "Normalbewusstsein" nicht erinnern können, die uns aber auf irgend eine Art bei unserer Entwicklung im Wege stehen - die sind wohl wünschenswert durch Therapie ans Licht zu befördern.

1.11.99, Grit (34)


Meiner Ansicht nach ist die Frage nach dem Grund der psychischen Anormalität unumstößlicher Bestandteil einer erfolgreichen Psychotherapie. Doch das Wissen und Erkennen des Grundes reicht nicht aus. Erst die mit diesem Ereignis gemachten Erfahrungen und Gefühle, welche ja die eigentliche Ursache der Anormalität darstellen, können eine Aussage über die Tragweite und den Einflussbereich des Erlebten machen. Erst mit dem wiederholten Erleben dieser Gefühle, können diese eingeordnet und bewertet werden. Je mehr das Wesen dieser Erfahrungen erfasst wird, desto einfacher ist die Bewältigung derselben. Ziel muss es sein, die Erfahrungen aus der gegenwärtigen Situation auszuklinken und eindeutig dem vergangenen Zeitpunkt zuzuordnen, um das Bewusstsein der Gegenwart zu schärfen. Ohne Wiedererleben des Geschehenen, bleiben eventuell bestimmte Denkmuster und Gefühlsebenen der Vergangenheit erhalten, da sie als solche nicht erkannt werden, welches wiederum eine erfolgreiche Psychotherapie verhindert.

2.11.99, Hans (23)


Traumatische Erfahrungen werden von unserem Verstand gerne verdrängt. Dieses Verhalten ist aber nicht willkürlich sondern ein guter Schutzmechanismus unseres Gehirns, den man nicht so einfach übergehen kann. Wenn wir dies einfach missachten, können wir viel kaputt machen. Doch falls wir uns der Schwere eines solchen Eingriffs in das natürliche Verhalten des Gehirns bewusst sind und ihn infolge dessen nur dann vornehmen, wenn wir der Person wesentlich mehr Unterstützung und Stärkung geben können als sie noch zu der Zeit, als sie die Situation selbst durchlebte, kann das die Person stark befreien und ihr ein besseres Weiteleben ermöglichen. Fazit: Ich halte es für wünschenswert, solange genügend Sicherheit besteht, niemanden zu schaden.

3.11.99, Q. (18)


Ich würde sagen: Überflüssig und schädlich, denn das Erlebnis selbst war schlimm genug für denjenigen. Aus diesem Grund sollte man sich überlegen, wie man dem Patient hilft, und ihn nicht ständig das negativ erlebte neu erleben lässt. Selbstvertrauen und Selbstsicherheit sollte in jedem Fall aufgebaut werden.

4.11.99, Andre (35)


Das traumatische Erlebnis wird als Schmerz nochmals erlebt und verarbeitet, daher ist es notwendig.

7.11.99, Birgit (41)


Ich selbst habe zwar noch keine Psychotherapie gemacht, aber ich denke, eine traumatische Erfahrung wiederzuerleben und durchzuarbeiten ist notwendig, um sie vollständig verarbeiten zu können. Verdrängte Traumen tauchen sonst früher oder später aus dem Unbewussten an die Oberfläche und führen zu einer persönlichen Krise, zu einer Psychose. Da ich diese Erfahrung wie gesagt bisher noch nicht gemacht habe, kann ich das nur aus dem bisher Gelesenen schließen.

8.11.99, Anika (20)


Ich gehe davon aus, dass das wieder- oder durchleben einer traumatischen Erfahrung sehr wichtig ist, da durch solch ein Ereignis ein Teil meiner seelischen Energie gebunden bleibt und dadurch eher Krankheiten hervorrufen kann. Durch das Durchleben kann diese Energie transformiert werden und im Hier und Jetzt gelebt, genutzt werden. Zudem geht dann nicht mehr so viel Energie durch die Deckelung dieses Erlebnisses verloren.

10.11.99, Purnima (26)


Meine Erfahrung ist, dass mir das Bewusstwerden von Situationen und Erfahrungen sehr helfen kann. Was ich aber unbedingt dazu brauchte, war eine heilende unterstützende Umgebung. D.h. vor allem eine kompetente, von Liebe motivierte Heilerin/Therapeutin.

12.11.99, Burkhard (44)


Ein Wiedererleben kann notwendig sein. Schädlich ist es nur, wenn man im Wiedererleben stecken bleibt und es sich keine Auflösung einstellt, weil der Vorgang zu beängstigend ist. Dies ist mir in einer Urschrei-Therapie vor 15 Jahren passiert, als ich sehr naiv damit umging und in einen Angstzustand kam. Es dauerte ca. 1 Jahr bis ich mich wieder an diesen Punkt wagte. Techniken die nur antreiben sind gefährlich.

14.11.99, Werner (41)


Allgemein kann diese Frage wohl nicht beantwortet werden, da es sich hier um etwas sehr relatives handelt. Es hängt stark von dem Ausmaß, der Lage und der Thematik ab. Größtenteils bin ich der Meinung, es ist eher schädlich, traumatisches wiederzuerleben, da aus meiner Erfahrung, die meisten Menschen sich innerlich weiter zurückziehen.

Um herauszufinden, inwiefern man es einer Person zumuten kann, sich erneut einer traumatischen Erfahrung zu stellen, sollte man sich dem Thema auf dem Schleichweg "von hinten nähern" und bei der kleinsten Abwehrreaktion, je nach Symptomanalyse, sich zurückziehen. Meist ist weiteres Vordringen schädlich. Wünschenswert wäre es eigentlich schon, da ein Mensch durch mehrfaches Problem- / Traumaerfahren eigentlich gedanklich versierter und besser vorbereitet auf den Fall zugeht, aber die Praxis zeigt, dass die Furcht, schon vor der Tat, in der Regel eine zu große Blockade darstellt.

15.11.99, Andreas (22)


Was ist schon notwendig. Überleben würde er / sie auch ohne das Wiedererleben. Notwendig dann, wenn dessen Leidensdruck groß ist, wünschenswert dann, wenn diese Person sich das Wiedererleben wünscht. Es kann überflüssig sein, weil die Bewusstwerdung keine Veränderung bewirken muss, von außen gesehen überflüssig, innerlich wirkt sich jede Bewusstwerdung erleichternd aus. Schädlich dann, wenn er / sie dieses Erlebnis nicht wiedererleben will. Weil das gerade nicht sein Thema ist und "Zwangsbeglückung" immer eine Machtdemonstration des Gegenüber ist.

16.11.99, Chris (48)


Für mich persönlich war das Wiedererleben solch einer Erfahrung äußerst sinnvoll. Ich erhielt die Möglichkeit, mich mit der Erfahrung, die für mich über Jahre hinweg zum Problem wurde, zu konfrontieren und sie zu verarbeiten.

17.11.99, Philipp (17)


Ich denke, dass man eine traumatische Situation in dem Maße verarbeitet hat, als man in der Lage ist diese Situation zu einem späteren Zeitpunkt ehrlich und für Außenstehende nachempfindbar zu formulieren und somit natürlich für sich selbst nachzuerleben. Somit ist ein Wiedererleben aus einer objektiv(er)en Sicht heraus mit Sicherheit gerade im Rahmen einer Psychotherapie nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig.

17.11.99, Lothar (23)



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© 1999 Friedhelm Pielage