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Transpersonale Psychologie und Psychotherapie
Die Frage des
Monats
April 1999
Juni 1999



Die Frage des Monats Mai 1999 lautete:

Wie reagieren Sie auf Bedrohungen, denen Sie nicht ausweichen können
(Umweltzerstörung, Kriegsgefahr, sozialer Abstieg, ...)?
Gibt es eine Alternative zur Hoffnungslosigkeit?


Auf diese Frage gingen 22 Antworten ein. Herzlichen Dank
für Ihre Beteiligung.

Friedhelm Pielage



Der Glaube (kann Berge versetzen)

18.05.99, Martino (26)


Ich bete und suche Gemeinschaft mit anderen Christen, denn Jesus Christus ist der Sinn des Lebens und die Hoffnung an sich.

18.05.99, Manuel (18)


Diese Bedrohungen betreffen mein Leben, meinen Körper und das der anderen Menschen. Vom Grundsatz ausgehend, der GEIST ist unsterblich, ich bin GEIST, könnte ich es mir einfach machen und sagen, daß diese Bedrohung nur materieller Natur ist, in Wahrheit GEIST nicht bedrohen.

Dieser Prozeß der zunehmenden Umweltzerstörungen,... allgemein sich zuspitzender Weltkrise sehe ich wie bei der persönlichen Krise gleichzeitig als Chance, zu lernen und neue Qualitäten zu bilden, entsprechen dem Zusammenhang: Tod = Geburt, Anfang = Ende usw. Mit diesen Blickpunkten möchte ich zu verstehen geben, daß ich die "Bedrohungen" nicht als Zeichen für Hoffnungslosigkeit betrachte, sondern als Möglichkeit, meinen Beitrag zu finden zu dienen.

19.05.99, Sylvia (39)


Wenn möglich mit Aktionen, die dem entgegensteuern könn(t)en. Wenn das nicht möglich ist, mit Flucht aus der Situation oder Verdrängung derartiger Gedanken.

19.05.99, Chris (38)


Wieso Kriegsgefahr? Zur Zeit ist einer in Europa! - Ich engagiere mich in den Bereichen, die ich wichtig finde. Leider kommt keine Unterstützung, sondern eher Ablehnung.

19.05.99, Karl (39)


Mit Gelassenheit! - Sich in einer solchen Situation auch noch aufzuregen, ändert die Situation nicht sondern schafft nur noch Streß, außerdem verhindert die Aufregung, daß man auch in unausweichlichen Situationen noch positive Aspekte sehen kann.

19.05.99, Fritz (38)


Es gibt keine Bedrohungen, sondern nur "Lernaufgaben". Alles ist vorherbestimmt, jeder hat vor der Inkarnation unterschrieben, was er erleben will. So hart es klingt, jeder ist selbst verantwortlich, für das, was ihm/ihr passiert. Da gibt es leider auch keine Alternative - es trifft jede(n) das, was er / sie sich ausgesucht hat - auch wenn mensch es nicht wahrhaben will.

19.05.99, Manfred (43)


"... denen ich nicht ausweichen kann." So heißt es, dann bleibt nur Mut, Standhaftigkeit und Gottvertrauen, d.h. eine optimistische, in das Schicksale ergebene Haltung - solange es geht mit Humor.

Oft hilft es auch, anderen zu helfen, mit Bedrohungen fertig zu werden.

20.05.99, Jean (73)


In allem kann ich Gottes Schöpfung (i.S. des schöpferischen Prinzips all dessen in dieser Welt, so wie ich sie erlebe) erfahren. D.h. nicht, daß ich nicht doch unvorstellbares Leid erleben könnte, aber in allem erlebe ich auch doch meine persönlichen Grenzen - bis hin zu meinem eigenen Tod, meinem Sterben. Alles ist eine Ent-Täuschung, und wenn ich nur die Realität so nah wie möglich zu erfahren suche, dann hilft mir die Wahrheit darin über die Angst vor der Bedrohung hinweg.

Einerseits hilft mir dieser Ansatz, Bedrohungen für mich in ihrer Bedrohlichkeit etwas zu relativieren; und ich übe darin eine Art Metaebene, von der aus ich mein Leid als solches wahrnehme. Andererseits versuche ich, hierüber netzwerkähnlich die Zusammenhänge zu erforschen: warum diese Bedrohung, und was kann ich daraus erfahren, für mich lernen?

20.05.99, Stefan (37)


Jede Krise ist eine Herausforderung. Sie erzwingt die Inanspruchnahme des gesamten persönlichen Potentials. Die Frage "Gibt es eine Alternative zur Hoffnungslosigkeit" ist falsch gestellt. Denn Hoffnungslosigkeit ist kein von außen erzwungener Zustand, sondern eine innere Haltung, die aus einer individuellen Konstellation heraus entsteht. Wahre Einsicht ergibt in jeder Situation richtiges Handeln.

21.05.99, anonym (-)


Anläßlich von Umweltzerstörungsängsten und Atomkriegsbefürchtungen: Sollte die Menschheit sich selbst vernichten, so handelt es sich dabei um einen evolutionären Vorgang: natürliche Auslese. Ich habe keine (ernsthaften) Anstrengungen dagegen unternommen und bin bereit, dafür die Verantwortung zu übernehmen. Mit meiner politischen Passivität nehme ich die Vernichtung der Arten (einschließlich meiner eigenen) billigend in Kauf.

In letzter Zeit: Ist das wirklich Gleichmut? Wohl doch eher Gleichgültigkeit? Wieviel Zynismus steckt hinter dieser Gleichgültigkeit? Und wieviel Todessehnsucht hinter dem Zynismus?

21.05.99, Benno (43)


Auch wenn ich ohnmächtig gegen die aktuellen Katastrophen bin, versuche ich alles zu tun, um dazu beizutragen, zukünftige Katastrophen abzuwenden. Also analysieren, diskutieren, Widerstand organisieren oder kurz für eine Welt zu kämpfen, in der so etwas nicht mehr vorkommt.

22.05.99, Jobst (45)


"Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." (Friedrich Christoph Oetinger)

22.05.99, Ingo (37)


Mal wieder eine grauenhaft allgemeine Frage. Das kommt natürlich sehr stark auf die Art der Bedrohung an. Ein Patentrezept gibt es nicht. Es gibt Situationen, da würde ich kämpfen, auch wenn die ganze Welt gegen mich steht, Situationen, die mir schlicht egal sind und Situationen, die so ausweglos sind, daß ich Suizid begehen würde. Wie wäre es mal mit konkreteren Fragen?

25.05.99, Jens (21)


Genau hinsehen und die Spaltung in mir damit beenden.

26.05.99, Detlev (37)


Bisher bin ich Bedrohungen immer ausgewichen, allerdings waren dies keine so globalen Bedrohungen wie sie hier angegeben worden sind. Ich denke mir, vielleicht ist es auch notwendig, prinzipiell etwas positiver zu denken. Denn von der "Jammerei" das sowieso alles schlechter wird, wird es ja auch nicht besser.

Sehr häufig werden in den Medien nur die negativen Schlagzeilen groß herausgebracht. Die positiven Dinge, mögen sie auch relativ klein sein, werden dagegen nicht in dem Masse gewürdigt. Wenn man hier etwas umdenken könnte, würde man die Welt vielleicht auch etwas positiver sehen. In dem Sinne gibt es auch immer ein Gegengewicht zur Hoffnungslosigkeit. Mir fällt da nur spontan ein Spruch ein, der von Buddha sein soll: "There`s no way to happiness, happiness is the way"

03.06.99, Jens (26)


Ich versuche dies alles logisch zu verstehen, keine Verdrängungsmaßnahmen zu setzen. Versuche zu helfen. Es gibt immer eine Hoffnung.

12.06.99, Silvia (46)


Die egoistische Interpretation eines jeden Schein ist beliebig modellierbar. Die Identifikation mit dem Negativem stärkt dieses, innen wie außen. Sinn- und Zielsetzung neu ausrichten, und annehmen was mittelbar vorliegt.

13.06.99, Andrea ()


Wenn ich nicht mehr ausweichen kann, wenn mir der Tod bewußt wird, spüre ich die Tiefe des Lebens und die Verbundenheit mit allem. Das macht mich zwar sehr traurig, aber gleichzeitig spüre ich das Glück, (noch) zu leben, und eigentlich will ich dann nichts anderes mehr, als lieben.

15.06.99, Gerwin (27)


Ich kenne nur eine Bedrohung, die ich als echte auffasse, nämlich die des Todes. In solchen Fällen kann in mir Angst aufsteigen (starker Energieabfall insbesondere im 1 und 3 Chakra) oder der totale Gleichmut: ich nehme es so, wie es kommt - es ist in Ordnung!

Die "Bedrohung" geschieht aus einem Fehlverhalten, aus einem wesensungemäßen Übergriff des einen über das andere. Und hierin liegt auch die Lösung/Abwendung der Bedrohung: Ursachen des Fehlverhaltens erkennen und neue Handlungen schaffen aus der Mitte, aus Intuition. Dann kann ich hoffen, daß es gut wird. Bislang ist es bei mir immer so eingetreten und ich weiß, nur "ich" war es nicht...

15.06.99, Jürgen (38)


Ja, jede erdenkliche, wenn man die eigene Begrenztheit zum Maßstab nimmt, dann kann man für alle sichtbar in der Mitte sein.

15.06.99, Tom (48)


Wir sitzen alle im selben Boot und haben Glaube, Hoffnung und Liebe. Wie in der Bibel geschrieben steht ist aber die Liebe, die größte und stärkste Kraft. Ich denke aus Liebe kann man/frau auch über sich wachsen und Probleme bewältigen.

19.06.99, anonym (-)



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© 1999 Friedhelm Pielage