Startseite
Transpersonale Psychologie und Psychotherapie
Die Frage des
Monats
Mai 1998
Juli 1998



Die Frage des Monats Juni 1998 lautete:

Wenn Sie die bisherige menschliche Entwicklung betrachten -
was glauben Sie, wie sich die menschlichen Fähigkeiten
in Zukunft verändern werden?


Auf diese Frage gingen 32 Antworten ein. Herzlichen Dank
an alle, die sich daran beteiligt haben.

Friedhelm Pielage



In den "letzten 40tausend Jahren" sind wir erstaunlich gleich geblieben, trotz ständigen Wandels. Wenn man die Zyklen verfolgt, läßt sich sicher eine gute Prognose für die aktuellen kurz-, mittel- und langfristigen Trends geben. [Dies könnte eine Anregung zu einer neuen Wissenschaftsdisziplin sein: psycho-historische Verlaufsforschung und Prädiktion].

Für die unmittelbar nächsten 5-20 Jahre sehe ich erstmal eine Abnahme in der Fähigkeit zu Lieben. Da mir persönlich Menschen begegnet sind, deren intellektuelle und empathische Fähigkeiten weit jenseits des Normalen liegen, denke ich daß eine Veränderung am ehesten durch eine Aktualisierung der uns bereits innewohnenden Möglichkeiten erreicht werden kann.

2.6.98, Charles (40)


Die menschlichen Fähigkeiten werden vermehrt spirituell oder geistig sein. Das wird einen Quantensprung bringen. Nachgeborene Generationen werden sich darüber wundern, warum so tierisch-primitive Wesen wie wir - die Menschheit im 20.Jh. - sich nicht gänzlich ausgelöscht haben und nur die Hälfte der Tier- und Pflanzenwelt zerstört und die Luft und das Wssser vergiftet haben.

Chatwin schrieb in "Traumpfade" (frei zitiert), falls die Menschheit überhaupt noch eine Zukunft habe, werde es eine asketische sein. Mit anderen Worten: Um zu überleben, wird die Menschheit mehr Zucht, mehr Selbstbeherrschung, mehr Verinnerlichung brauchen. Die triebhafte Seite des Menschen wird natürlich bleiben, doch es ist zu hoffen, daß daneben die spirituelle Seite entwickelt wird.

Was ist Spiritualität? - Wir Menschen haben schon etwas entwickelt, welches über die Triebhaftigkeit hinausgeht: die RATIO (den Verstand). Schön und gut! Aber das ist eine lustlose, trockene Fähigkeit, in der der Mensch seine Erfüllung nicht finden kann. Ganz anders die Spiritualität. Da lernt der Mensch andere Dimensionen seiner selbst kennen. Da kommt der Mensch nach Hause ... und zwar bei sich selbst.

Es ist sehr schwer, Spiritualität als Begriff zu definieren. Es geht darum, eine höheren Sinn in allem zu erfassen. Es geht nicht nur um Magie oder nur um Religion. Es geht eher darum, den höheren Sinn in einer Religion oder einer magischen Vorstellung und überhaupt überall zu erfassen...: den Geist überall. Spiritualität bedeutet, alles, was existiert oder in Meditation erfahren wird, in einem höheren Licht zu sehen. Spiritualität -- wie ich sie sehe -- ist eine neue und umfassende Betrachtungsweise, die dem Menschen nichts wegnimmt, aber alles in ein anderes Licht rückt.

Was ich spirituelle Fähigkeit nenne, ist angeboren. Dennoch braucht es eine Schulung dafür. Eine gewisse Ausdauer. Ein Umdenken! Dann aber bringt diese Fähigkeit eine weitere Befreiung mit sich: Eigenständigkeit. Man lernt auf das Innere zu hören: Auf das Innere in einen Zustand der Erhebung..

Religionen, Sekten, Ideologien und Parteien werden es als Relikte eines tierischen Herdentriebs dann kaum noch ernst genommen werden. Der spirituell erfahrende Mensch kann nach innen fragen. Er wird jede Form von Entmündigung von aussen her ablehnen. Da er die Süssigkeiten der höheren Wahrheiten kennt, wird er weitaus weniger als jetzt noch eine Konsumbestie sein. (Aber auf der Erde will man es zumindest bequem haben, nicht wahr...). - Übrigens wird Psychologie verschwinden und zu Spiritologie werden....

Zum Schluss muss ich noch sagen, dass ich nicht an etwas "Transpersonales" glaube. Menschliche Entwicklung führt nicht ins Transpersonale. Die neue spirituelle Fähigkeit denke ich mir als Erweiterung der ichhaften (im Bewusstsein zentrierten) Person, die die ich bin und jede/r von uns ist.

2.6.98, Thomas (56)


Der Mensch wird immer mehr lernen (mussen), vernetzt zu denken. Das heißt, sich auch dessen bewußt zu werden, daß wenn an einer Ecke etwas verändert wird (um z.B. irgend etwas zu verbessern) sich an mehreren anderen Ecken die Dinge unter Umständen verschlechtern werden.

Die Menschen werden sich also mehr und mehr der persönlichen sowie kollektiven Bewußtseinsentwicklung stellen müssen, da sonst diverse psychische Krankheiten wie eine Seuche die Menschheit zugrunde richten werden. Die Zeit der Ablenkung von sich selbst und dem Menschsein ist bereits jetzt schon vorbei.

Mit dieser Bewußtseinsbildung wird einhergehen, daß alle Menschen (zumindest ein Großteil) begreifen, daß alle in einem Boot sitzen und jeder ohne seine Mitmenschen verloren ist.

Die PSI- Fähigkeiten werden sich mehr und mehr entwickeln. Die Menschen der Zukunft werden Gedankenlesen Können und die telepathische Fähigkeiten verbessern.

3.6.98, Harald (40)


Ich glaube, die Menschheit hat schon ziemlich ihre Umwelt und somit ihre Zukunft zerstört, so daß es in Zukunft wohl ohne ein Wunder so weitergeht. Mit den Autoabgasen und FCKW wird die Natur und der Lebensraum zerstört wird, so daß es auch bald keine Zukunft mehr für die Menschen geben wird.

3.6.98, Kristin (17)


Ich beobachte die Jugend und merke, daß sie zeitweise spirituell schon viel weiter entwickelt ist, als manche Erwachsene. Die Fähigkeiten wie Hellsehen, Aurasehen, also viele Dinge, die für uns schwer und mit viel Mühe erlernt werden, sind schon selbstverständlich. Das ist der Weg in die Zukunft. Die Veränderung hat schon begonnen. Die Jugend - Ausnahmen gibt es natürlich "dank" der elterlichen Erziehung - ist viel besser als ihr Ruf! Die Zukunft ist gesichert.

4.6.98, Manfred (42)


Der Mensch wird besser darin werden, sich und die Natur zu zerstören.

5.6.98, Phil (18)


Computergestützt wird die Menschheit immer schneller Antworten auf heute noch unbekannte Fragen aller möglichen Wissensgebiete finden. Dies wird wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt ungeahnten Ausmaßes mit sich bringen. Dabei bleibt die Frage offen, wie die Menschen mit diesen Möglichkeiten umgehen werden:

Können die einzelnen Staaten und die Staatengemeinschaft insgesamt Rahmenbedingungen schaffen, in denen der Wunsch nach Zusammenarbeit, Teilhabe und einem Leben in Würde für möglichst viele verwirklicht werden kann? Das würde die Demokratie stärken und die besten menschlichen Fähigkeiten befördern.

Oder bleiben solche Rahmenbedingungen aus, gilt also nur das Vorrecht der Stärkeren, egal wie es den Menschen geht, die hier nicht (mehr) mithalten können. Das könnte den Druck von unten, das Aufbegehren der Ausgegrenzten, so verstärken, daß nur noch autokratische oder diktatorische Regierungen das Überleben, wenn auch in Unfreiheit, sichern könnten. Das würde die menschliche Fähigkeit zur Selbstvernichtung freisetzen, den Kampf aller gegen alle.

5.6.98, Volker (66)


Die Menschen werden mehr Sehnsucht nach spiritueller Erfahrung haben und immer mehr auf seriöse, undogmatische Antworten auf Ihre Fragen suchen.

6.6.98, Werner (46)


Die Menschen und ihre Fähigkeiten entwickeln sich auseinander. Die einen scheinen immer vergeistigter und bewußter, die anderen immer körperlicher und animalischer zu werden. Sollte es uns nicht gelingen eine Vereinigung dieser Tendenzen zu erreichen, wird sich die Rasse Mensch als Irrläufer der Evolution erweisen.

8.6.98, Gaby (36)


Wie rasant auch immer die technische Entwicklung sich noch entwickeln wird, steht für mich persönlich fest, daß die menschliche (damit meine ich die geistige, psychologische) Entwicklung immer ärmer wird. Ich finde, die menschlichen Qualitäten, wie Empathie; Gemeinschaftssinn; Liebe geben können, ohne Bedingungen zu stellen und große Gegenerwartungen zu haben; einfach füreinander da sein, egal was ist; ... und all diese Fähigkeiten, die sind meiner Meinung nach in unserer Entwicklung der letzten Jahre sehr viel weniger wert geworden. Ich würde mir wünschen, daß die Menschen wieder mehr aufeinander zugehen können und wieder mehr Aufmerksamkeit füreinander finden. Keiner kann ohne den Anderen leben, das sollte sich jeder zu jeder Zeit bewußt sein. - Ich glaube aber nicht wirklich, daß die Menschen fähig sind, sich in dieser Richtung weiterzuentwickeln und befürchte, daß die Zukunft in dieser Hinsicht eher düster aussieht. Schade für uns alle!!

9.6.98, Gaby (35)


Irgendwann werden wir in der Lage sein uns ohne Worte zu unterhalten und keine aufwendigen technischen Apparate brauchen, da wir sie in uns entdecken werden

10.6.98, Hüsnü (42)


Ich halte die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten - ebenso wie die Evolution der Arten - für nichtdeterministisch. Sie wird also nicht ausschließlich als Folge von Notwendigkeiten geschehen, sondern gegebenenfalls spontan und zufällig das Bild unserer Kulturen verändern. Wenn ich nun eine konkrete Antwort suche, werde ich wohl eine Art Utopie formulieren, die sich gegen das vorhandene Menschenbild durchsetzen muß.

In der gesamten menschlichen Geschichte gab und gibt es immer Instanzen, die ein konkretes Menschen- und Weltbild propagieren. Sie vermitteln Wertvorstellungen und eröffnen Entfaltungsmöglichkeiten innerhalb der Gemeinschaft. Diese Menschenbilder waren niemals vollständig oder widerspuchsfrei und werden es auch niemals sein - ein Individuum, daß sich in diesen 'Lücken' wiederfindet, wird in der Bewältigung seiner Situation kaum unterstützt, wenn es nicht sogar aktiv ausgegrenzt oder verfolgt wird.

Etablieren können sich diese 'Kulturarchitekturen' hauptsächlich aufgrund des menschlichen Bedürfnisses, eine (spirituell) zusammenhängende Welt zu sehen - Situationen, die in dieser Welt nicht erklärt sind, machen ein operationalisiertes Handeln unmöglich. Hier schlagen oft stereotype Verhaltensweisen durch, die darauf ausgelegt sind, die Situation möglichst schnell zu verlassen oder ihren Anlaß auszulöschen. ...es eröffnen sich irrationale Abgründe, die - beobachtet man z.B. die Verfolgung von Minderheiten - sogar von der Gemeinschaft gefördert und getragen werden.

Ich hoffe, daß sich in Zukunft vielschichtigere Kulturen durchsetzen, die dem Individuum nicht nur verschiedene Perspektiven bieten sondern geradezu abverlangen (obwohl heutzutage eine Vielzahl von Anschauungen nebeneinander existieren, binden sich Menschen noch viel zu gerne an eine einzige). Der Mensch müßte lernen, sein Weltbild anhand seiner Fähigkeit zu situativem Handeln zu bewerten. Ich sehe das als konträr zu einer 'soldatischen Ethik' ('Wes Brot ich eß, des Lied ich sing') - höchstes Gut ist die eigene - seelische - Verfassung als aktives Wesen und nicht die vermeintliche Geborgenheit eines selbst geschaffenen Käfigs.

Um zu verdeutlichen: Es ist nicht genug, Toleranz zu propagieren. Die kann man sich leisten, solange die wirtschaftliche und soziale Belastung einer Kultur nicht allzu hoch ist. Es geht viel mehr darum, die Kenntnis und den Umgang mit der eigenen Psychologie letztlich schon mit der Einschulung der Menschen pädagogisch und didaktisch zu untermauert in die Ausbildung und Erziehung einzubringen - die Glaubwürdigkeit jedes einzelnen Lehrers wäre Grundbedingung für die spätere Offenheit der Menschen. Wenn ich die Situation an unseren Schulen betrachte, habe ich den Eindruck, daß wir davon noch weit entfernt sind...

11.6.98, Frank (32)


Es wird sich eine Verschiebung der Fähigkeiten weg von den intuitiven hin zu rationalen ergeben. Weniger Instinkt, mehr Lernen.

12.6.98, Mortimer (31)


Physiologisch: erhöhte Detailauflösungsfähigkeit der Sinnesorgane, explizit der visuellen. - Emotional: Reduzierung des Einflusses primärer Emotionen, wie Angst oder Streß. - Stärkere Steuerung und Erhöhen der Genußfähigkeit/Lust. - Intellektuell: ganz schlimm.

13.6.98, Peter (37)


Ich glaube, sie bleiben so wie sie waren.

13.6.98, Karl (38)


In den letzten Jahrtausenden hatten die Menschen nur eine begrenzte (rationale) Bildung und nur begrenzte technische Möglichkeiten. Der Großteil der Weltbevölkerung war in der Landwirtschaft beschäftigt, und war vollauf damit beschäftigt, den Grundbedarf an Lebensmitteln zu produzieren. Durch den technischen Fortschritt und die industrielle Revolution hat sich diese Situation grundlegend verändert.

Heute können wenige Landwirte den Bedarf für die Masse decken. Dies ist zum einen positiv zu bewerten. Die Menschen haben mehr Freizeit und auch mehr Zeit, sich weiterzubilden. Zum anderen ergibt sich auch ein großes Problem. Noch nie in der Geschichte der Menschheit war ein ganzes Volk in der Lage, solche riesigen Mengen an Primärenergie zu Verbrauchen und solche riesigen Mengen an Schadstoffen freizusetzen. Auch gab es noch nie zuvor solch mächtige Waffen, mit denen man in wenigen Minuten die ganze Erde vernichten konnte. Ein wesentlicher Punkt für die Zukunft der Menschheit ist, daß wir lernen, vernünftig mit den Mitteln umzugehen, die wir besitzen.

Zum einen muß man lernen, in Frieden und Harmonie mit seinen Mitmenschen zu leben. Eine größere Auseinandersetzung zwischen zwei Staaten kann das plötzliche Ende der Zivilisation bedeuten. Die Situation in Indien und Pakistan hat uns wieder einmal darauf aufmerksam gemacht. Zum anderen muß man auch einen neue Bescheidenheit lernen. Durch den Raubbau an der Natur sind schon schwere Schäden entstanden. Hier muß jeder bereit sein, etwas zurückzustecken, und ökologische Verantwortung zu übernehmen.

Auch in der Arbeitswelt sieht man, daß die Profitgier große Schäden anrichtet. Für den einzelne Unternehmer ist es günstiger, wenige Mitarbeiter zu beschäftigen, die viele Überstunden machen. Durch die Massenarbeitslosigkeit entsteht aber ein großer Schaden für die Volkswirtschaft. Zum einen entstehen hohe soziale Lasten, zum anderen geht der Konsum zurück. Wenn sich dies noch weiter steigern würde, könnte dies auch zum Kollaps der sozialen Marktwirtschaft führen. Nur durch vernünftiges soziales und ökologisches Verhalten können wir auch in Zukunft noch so gut leben, wie heute. Dies ist es, was für die Menschheit immer wichtiger wird.

13.6.98, Günter (32)


Die Schnelligkeit der Reaktionen wird zunehmen. Die Einschätzung dessen, was "Langsam" und "schnell" ist, wird sich ändern.

15.6.98, anonym (?)


Meiner Meinung nach werden sich die Menschen weg vom "Primat der Vernunft" entwickeln. Vielmehr gilt es, die "emotionale Intelligenz" weiterzuentwickeln, Intuition und Gefühle in unser Denken und Handeln stärker als bisher zu integrieren.

15.6.98, Michael (39)


Wir werden wieder zurück finden zu unseren ursprünglichen Fähigkeiten die man heute leider noch immer als Spinnerei und Phantasie abtut. Man wird nicht mehr von Glaube reden sondern von Wissen.

16.6.98, Barbara (32)


Die spirituellen Fähigkeiten der Menschen werden immer mehr ausgeprägt. Die materialistische Denkweise wird immer mehr in den Hintergrund treten. Bei der momentanen Entwicklung ist das auch absehbar.

17.6.98, Amara (41)


Die Fähigkeiten werden sich wahrscheinlich auf geistige und kulturelle Tätigkeiten beschränken. Fähigkeiten, wie körperliche Ausdauer, werden hintergründige Positionen einnehmen. So kann sich der Mensch auf kulturelle Dinge konzentrieren.

18.6.98, anonym (?)


Sie werden steigen, in heute unfaßbare Größen. Die Technologie und Wissensverdopplung hilft uns hierbei. Dies ist eine schwierige Frage, denn: wer hätte vor 100Jahren gedacht, daß wir die "Fähigkeit" haben uns per Computer zu unterhalten.

18.6.98, Hans-Dietrich (28)


Freunde von mir behaupten, der Mensch wird sich aus seinem Körper befreien und anders dimensioniert "leben" oder vielmehr existieren. Der Mensch "wird" zu Gott, das wäre das Ziel der Evolution, meinen sie. Ist interessant, finde ich, aber ein "göttlicher Zustand" wäre nicht göttlich, wenn er erreichbar wäre....

Meinte nicht Hegel, der Weltgeist würde immer weiter expandieren? Der Fluß des Wissens immer breiter und differenzierter werden?? Wo wäre ein Ende festzulegen? - Klar ist, daß der Mensch sich aus seiner Beschränktheit zumindest zeitweise befreien kann. LSD befreit... und damit meine ich noch nicht einmal die Befreiung vom eigenen Ich. Sich auf Nimmerwiederkehr von seinem Ich befreien, wäre zu unserer Zeit nicht möglich, es wäre nicht sinnvoll. Dazu sind unsere Kulturen noch nicht "open-minded" genug. Wir würden als "krank" bezeichnet und wären tatsächlich nicht lebensfähig in dieser leistungsorientierten Kultur. Möglicherweise (?) wird die Zeit kommen, in der der Mensch "sein" kann, ohne durch so blöde biologiosche triebhafte Beschränkungen wie Essen, Schlafen und Fortpflanzung belästigt zu werden, obwohl doch gerade hier das Reizvolle liegt. Heute noch, aber vielleicht ändert sich auch dies....

Und wenn sich dies dann geändert hätte, wären wir dann denn noch "Menschen"? Menschen im heutigen Sinne wohl nicht, sondern tatsächlich (aus heutiger Sicht) Götter, wenn wir diese Ziele tatsächlich erreichten. Aber wir wären heute auch schon als Götter zu bezeichnen, aus der Sicht vor 10.000 Jahren, und doch werden wir niemals Götter sein...., sondern jeweils nur "höhere" Menschen. Mein Dank geht vor allem an Stanislav Grof und Timothy Leary, dafür daß sie die Transzendenz mit dem bewußtseinserweiternden Hilfsmittel LSD publik machten und sich nicht bequemlichkeitshalber einem gesellschaftlichen System unterwarfen!

„Tradition ist die Illusion der Permanenz!" (Woody Allan in: „Harry außer sich") Alkohol benebelt, Kiffen macht blöde, und LSD befreit.....

Wenn man die Befreiung aus der menschlichen Beschränktheit als etwas Göttliches bezeichnen wollte, dann müßte man dieser chemischen Substanz einen erheblichen Respekt zollen. Aber möglicherweise befreit man sich gar nicht aus den menschlichen Schranken, sondern erweitert sie bloß, doch wie weit?? So weit, daß man eins ist mit allem und eine Existenz ohne Körper besteht? Das wäre die Befreiung vom Menschsein....

Okay, die Substanz fehlt der Überlegung, aber wenn heute sogar noch über die Existenz "eines" personifizierten Gottes gedummschwallt werden darf, dann wohl auch über die Gottwerdung des Menschen.

18.6.98, Amil (22)


Es ist zu hoffen, daß die Wissenschaft, in diesem Fall die Psychologie gemeinsam mit der Medizin, jene Kapazitäten erforscht, die im menschlichen Gehirn nach brach liegen. Erst danach ist eine Prognose der menschlichen Entwicklung vielleicht abschätzbar.

20.6.98, Christian (55)


Computer haben heute das Denken der Menschen übernommen. Irgendwann werden wir das Opfer der Technik werden, weil die von uns geschaffenen Geräte viel schlauer sind als wir. Klingt nach nem billigen Scince Fiction Film? Kann schon sein, wird aber in nicht allzu ferner Zukunft bittere Realität !

21.6.98, Tina (19)


Die UN-Fähigkeit des Menschen, wenn hier eine zusammenfassende verallgemeinerte Antwort gestattet ist, wird in nächster Zeit noch weiter zunehmen. Und wenn es Menschen geben wird, die die hieraus entstehende(N) Katastrophe(N) überleben, sollten Sie diesen nochmals die gleiche Frage stellen. - Ich hoffe, daß ich falsch liege.

22.6.98, Eberhard (34)


Die Menschen werden über sich selbst hinauswachsen. Unser Gehirn wird die volle Leistungsfähigkeit erreichen (derzeit sind es vielleicht nur 5%) und wir werden uns erst zum wahren Menschen entwickeln.

22.6.98, Wini (50)


Wenn man die natürliche Evolution betrachtet erkennt man, daß sie durch die Selektion - die Auslese der am besten angepaßten - und die Mutation - das Zufällige verändern der Gene - funktioniert. Passiert nun eine Mutation und ist das Lebewesen jetzt besser an seine Umwelt angepaßt, so bekommt es mehr Möglichkeiten sich fortzupflanzen (und macht das auch) und seine Gene weiterzugeben. In der heutigen Gesellschaft passiert vielleicht noch die Mutation aber nicht mehr die Selektion. Egal wie man an die Umwelt angepaßt ist, man hat die gleichen Chancen sein Erbgut weiterzugeben. So wird sich die Menschheit nicht sonderlich verändern.

24.6.98, May (20)


Die geistigen und spirituellen Fähigkeiten werden zunehmen, was aber nicht heißt, daß das Leben auf der Erde dadurch automatisch friedlicher und harmonischer wird, denn alle Fähigkeiten lassen sich zum "Guten" wie zum "Bösen" einsetzen. Durch die höheren geistigen und spirituellen Potentiale der Menschheit - stets zuerst in Einzelnen, dann sich ausbreitend auf viele und alle (nach der Theorie der morphogenetischen Felder von R. Sheldrake) - wird daher sowohl die Fähigkeit zu Heilung/Integration als auch im gleichen Maß die Fähigkeit zu Zerstörung/Dissoziation enorm steigen. Jedes Zeitalter bringt seine eigenen Krisen und Katastrophen hervor, aber auch die Chance zu Wachstum und Reife, die es zu nutzen gilt.

Da dieses Bewußtsein von der evolutionären Entwicklung durch Krisen- und Heilungs-/Integrationsperioden hindurch in immer mehr Menschen zunimmt, was ich für eine der bemerkenswertesten "neuen" Fähigkeiten des Menschen im Übergang von der Moderne/Postmoderne zu einem "neuen" Zeitalter halte - die Evolution wird sich im Menschen immer mehr ihrer selbst bewußt und daher bewußter steuerbar -, bin ich voller Hoffnung, daß die wachsenden geistigen und spirituellen Fähigkeiten trotz all der darin verborgenen Gefahren zu einem Segen werden, da, wie die bisherige menschliche Entwicklung zeigt, mit der Gefahr zugleich auch die heilenden Potentiale wachsen, die durch sie (die Gefahr) offensichtlich erst wachgerüttelt werden.

29.6.98, Tatanka II (32)


Glaubt man an die Darwin'sche Lehre vom "survival of the fittest", dann müßte sich die Gesellschaft zu einer an Sozialkontakten armen Ansammlung von Individuen entwickeln (Individualität ist in, common sense ist out). Die Fähigkeit des Zusammenlebens in einer gesunden Sozialstruktur wird verlorengehen, die Fähigkeit des Durchsetzens wird sich weiterentwickeln und mit Ihr werden Mitgefühl, Toleranz, Güte auf der Strecke bleiben. Der Mensch wird sich in seinem wissenschaftlichen Drängen immer näher an nahezu göttliche Fähigkeiten herantasten (Kloning, Genmanipulation, Weltraumstationen stehen hier bereits am Anfang). Und irgendwann, wenn der babylonische Turm eingestürzt ist, wird eine radikale Wende einsetzen und der Mensch wird die Fähigkeit der Demut und Bescheidenheit wieder hervorholen, wird den Blick für die Ganzheit wieder erlernen, wird das Leben in dem kleinen "Jetzt" wieder genießen - wenn er es noch erleben kann..

1.7.98, Julia (33)


Entsprechend dem Wassermannzeitalter werden Menschen in Zukunft lernen, mit der Vielzahl an Alternativen, sich zu verhalten, zu denken, zurecht zu kommen. Sie werden sich mit Werten und Maßstäben beschäftigen müssen und Verantwortung übernehmen indem sie lernen selbst Grenzen zu setzen.

3.7.98, Liane (46)


Was im Alltag geglaubt wurde, Hellsehen, Wissen, Sehen und Sprechen über Ferne, ist beim Anfang der Wissenschaft für unmöglich gehalten. Jetzt aber gibt die Wissenschaft uns Möglichkeiten mit Hilfe der Geräte wie TV, Radio, Telefon und Internet gerade diese Sachen zu machen. Und jetzt glaubt man diese Sachen weil es die Geräte gibt, und wir alle gleiches sehn.

Das Gehirn aber und der Geist sind viel komplexer als diese Geräte, deshalb sind auch die Möglichkeiten viel und viel größer. Die Menschen werden es erkennen und mehr mit die alte Möglichkeiten arbeiten, sich mehr un-körperlich verhalten. Das heißt: mehr geistig leben.

Anders ausgedrückt: Die Welt, in der wir leben, ist nur eine Komponente der großen (geistlichen) Welt, was hier passiert ist nur eine Reflexion des großen Verfahren.

Jetzt wächst z.B. das Internet und die Digital- und Informationsarbeit und es verhalten sich die Menschen weniger körperlich und mehr als Ideen.

Auch hieraus folgt daß die Menschen mehr als Idee und Geist werden, vielleicht sogar so viel daß die Körper verschwinden.

6.7.98, Bas, NL (36)



nach oben


© 1998 Friedhelm Pielage